Wird das Geisterspiel gegen Paris zum Vorteil für den BVB?
Mit dem 2:1-Hinspiel-Erfolg vor knapp drei Wochen hat sich Borussia Dortmund eine gute Ausgangslage für das Achtelfinal-Rückspiel am kommenden Mittwoch gegen Paris Saint-Germain gesichert. Bedingt durch die Tatsache, dass das Spiel ohne Zuschauer ausgetragen wird, hat der BVB noch bessere Chancen den Sprung ins CL-Viertelfinale zu schaffen.
In den vergangenen Tagen gab es zahlreiche Spekulationen und Gerüchte ob das CL-Rückspiel zwischen Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain unter Umständen abgesagt oder verschoben wird. Grund dafür ist die zunehmende Ausbreitung des Corona-Virus in Frankreich. Am Montagmorgen fiel nun die finale Entscheidung, die Partie findet wie geplant statt, jedoch ohne Zuschauer. Die Pariser Polizei äußerte sich wie folgt dazu: „In Anwendung der vom Gesundheitsministerium am Sonntag beschlossenen Maßnahmen wurde entschieden, das Spiel hinter verschlossenen Toren auszutragen.“
Ins Prinzenpark-Stadion passen knapp 50.000 Zuschauer, dies wird nun leer bleiben, um eine zusätzliche Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Auf Seiten von Paris ist die Enttäuschung über diese Maßnahme der Pariser Behörden groß. Der Heimvorteil von PSG gegen den BVB ist damit faktisch hinüber. Umso schwieriger wird es für das Star-Ensemble rund um Neymar das Duell gegen Dortmund noch zu drehen.
Tuchel über das Geisterspiel gegen den BVB: „Das ist ein großer Nachteil für uns“
Als Gruppenerster hatte sich Paris Saint-Germain für das Achtelfinale in der UEFA Champions League qualifiziert und ging somit als gesetztes Team in die K.o.-Phase. Wie üblich in der CL bestreiten die gesetzten Mannschaften in der K.o.-Runde die Rückspiele jeweils zuhause, weil dies als Vorteil gewertet wird. Im Fall von Paris hingegen besteht dieser durch das Geisterspiel nicht mehr. Für den französischen Meister ist diese Entscheidung ein herber Rückschlag. PSG-Coach Thomas Tuchel hatte sich vergangene Woche diesbezüglich schon besorgt gezeigt. Laut Tuchel ist ein Spiel ohne die eigenen Fans „ein großer Nachteil“ für seine Mannschaft. Allerdings betonte der Deutsche auch, dass die Sicherheit an erster Stelle stehe.
Kurios ist dabei die Tatsache, dass die anderen CL-Spiele teilweise mit Fans ausgetragen werden. So wie z.B. das Rückspiel zwischen RB Leipzig und Tottenham Hotspur am Dienstagabend in der Red Bull Arena.
In Dortmund hingegen dürfte sich der Ärger über das Geisterspiel in Grenzen halten. Der BVB hat durch die leeren Ränge einen deutlichen Vorteil. Auch Fussball-Experte Lothar Matthäus sieht das so: „Dass diese Partie nun ein Geisterspiel wird, ist ganz klar ein riesengroßer Vorteil für Dortmund. Die Fans von PSG sorgen vor allem daheim für eine tolle, heißblütige Stimmung und peitschen ihre Stars 90 Minuten nach vorne. Das wird ihnen am Mittwoch sehr fehlen.“
Für Dortmund wäre das Weiterkommen in der CL extrem wichtig. Der BVB ist laut der Infografik von Betway die zweiterfolgreichste deutsche Mannschaft in der Königsklasse und würde mit dem Einzug ins Viertelfinale erstmal seit 2017 wieder in der Runde der letzten Acht stehen.
Bitter für den BVB: ausgerechnet vor dem so wichtigen Spiel gegen Paris hat Lucien Favre Verletzungssorgen. Ausgerechnet Erling Haaland musste beim 2:1-Erfolg gegen Borussia M’Gladbach am vergangenen Wochenende vorzeitig ausgewechselt werden. Laut Favre war dies jedoch eine reine Vorsichtsmaßnahme und nichts Dramatisches. Der Schweizer rechnet fest damit, dass Haaland gegen PSG mit von der Partie ist. Auch bei Thorgan Hazard, der auch angeschlagen raus musste, geht Favre davon aus, dass dieser einsatzfähig sein wird bis Mittwoch.