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Berater Reza Fazeli trotzt Corona-Zeit: „Die Gespräche laufen“

Jadon Sancho
Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images

Der Plan zu einer möglichst baldigen Rückkehr auf den Fußballplatz steht in der Bundesliga mittlerweile. Andere Ligen lassen sich dabei noch mehr Zeit. Und welche Auswirkungen die Corona-Krise abseits des grünen Rechtecks auf Transfers, Vertragslaufzeiten und die Kaderplanung haben wird, ist aktuell noch reine Spekulation. Spielerberater Reza Fazeli, der unter anderem den Dortmunder Trainer Lucien Favre und die schwarz gelben Profis Emre Can und seit neuestem auch Mario Götze betreut, ist jedenfalls auch momentan weiter umtriebig.



Gegenüber dem „kicker“ bestätigt Fazeli, dass es auch in dieser schwierigen Lage allerlei künftige Transfergeschäfte einzufädeln und auszuloten gilt. „Die Gespräche laufen, ich führe acht bis neun Stunden Telefonate am Tag, mit Vereinen, mit Klienten. Da werden diverse Szenarien durchgespielt“, erläutert der Spielerberater sein aktuelles Arbeitspensum. Denn einen Einbruch von Transferaktivitäten erwartet er entgegen einiger Schreckensszenarien, die kursieren, nicht.

„Es werden auch in diesem Sommer 2020 Transfers zustandekommen, womöglich nicht in der hohen Anzahl wie sonst und unter den neuen Herausforderungen. Der Markt wird allerdings etwas später öffnen,“ ist Fazelis Einschätzung. „Bislang hatten wir ein offizielles Sommertransferfenster, die Gespräche liefen in der Regel aber immer schon ab Februar. Da wurde alles vorbereitet, um es dann in der Wechselperiode umzusetzen. Zurzeit ist der Transfermarkt im wahrsten Sinne des Wortes geschlossen.“

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Reza Fazeli: „Die Bundesliga ist eine der bestorganisierten Ligen der Welt“

Den Klubs rät er dabei, ruhig zu bleiben. Dass Spieler unter ihrem Wert abgegeben werden, soll von den Verantwortlichen unbedingt vermieden werden. Neben Bayer Leverkusen, wo ein Abgang von Mega-Talent Kai Havertz im Raum steht, betrifft dies auch Borussia Dortmund. Jadon Sancho soll vor einem Wechsel zu Manchester United stehen. Für einen Poker sieht Fazeli die deutschen Vereine aber gut gerüstet. „Beide Klubs sind auf keinen Spielerverkauf angewiesen. Also wird Dortmund nur zustimmen, wenn der Preis für Sancho stimmt. Die Erwartung ist eine dreistellige Millionensumme. Und Leverkusen wird einen Havertz, für den in der vorigen Saison eine dreistellige Millionensumme möglich war, nicht für 60 oder 70 Millionen abgeben.“

Generell sieht Fazeli den deutschen Profifußball in einer sehr guten Verfassung. „Die Bundesliga ist eine der bestorganisierten Ligen der Welt, sie wird – wenn es die Behörden verantworten können – wohl als eine der ersten Ligen die Saison 2019/20 fortsetzen und dadurch einen Vorteil haben. Das heißt nicht, dass alle Stars in die Bundesliga wechseln werden. Und die Abhängigkeit von den ausländischen Ligen ist immer da, sollte zum Beispiel ein Jadon Sancho nach England oder Spanien wechseln. Grundsätzlich gilt: Die DFL hat gute Strukturen geschaffen, deshalb wird der Transfermarkt hier gesund sein. Es werden Transfers stattfinden, aber allein solche, die nötig sind. Bayern, Dortmund oder Leverkusen werden nicht fünf, sechs, sieben Spieler austauschen.“ Und unter Wert verkaufen müssen diese Klubs ihre Stars schon gar nicht.

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