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Otto Addo: Der Talent Manager von Moukoko, Reyna und Co

Youssoufa Moukoko
Foto: Lukas Schulze/Bongarts/Getty Images

Bei den Bezeichnungen der Tätigkeiten der zahllosen Mitarbeiter im Trainerstab fragt man sich als außenstehender Beobachter häufig: Braucht man das? Anders ist es bei Otto Addo, der vor dieser Saison zum Team hinter dem Team des BVB stießt. Sein Job: Talent Manager. Seine Aufgabe: Die größten Juwelen von Borussia Dortmund, die hochveranlagtesten Nachwuchsspieler und Jungprofis optimal und individuell beim Übergang vom Junioren- in den Profibereich begleiten. Schließlich kommt Dortmunds Ruf als internationale Talentschmiede nicht von ungefähr.



Ousmane Dembele, Christian Pulisic, Jadon Sancho, Achraf Hakimi, Erling Haaland… Alles mitunter die höchstveranlagten Spieler der Welt auf ihrer Position und alles dennoch noch ungeschliffene Rohdiamanten. Außerdem vereint all diese Spieler, dass sie sich in ganz jungen Jahren den BVB als perfekten Standort für ihre ersten richtigen Schritte im Profifußball ausgesucht haben. Mit Giovanni Reyna, Leonardo Balerdi und Mateu Morey steht bereits die nächste Generation in den Startlöchern. Und mit Tobias Raschl, Immanuel Pherai oder Wunderstürmer Youssoufa Moukoko drängen aus der Jugend weitere Diamanten in den Profikader.

Begleitet werden Sie dabei seit dieser Saison von Otto Addo, einst selbst sechs Jahre beim BVB Profi. Der heute 45-Jährige erfand seinen aktuellen Beruf als Talent Manager einst selbst: „Mir ist die Idee gekommen, als ich Nachwuchstrainer beim HSV war“, erläutert Addo. Heute arbeitet er nicht mehr mit einer festen Altersklasse oder einer fixen Gruppe an Spieler. Vielmehr unterstützt er die herausragendsten Spieler der U17-, U19- oder U23-Mannschaft sowie frisch zu den Profis gestoßene Youngster. Addo analysiert Trainings- und Spielleistung der Talente, die ihm von den Nachwuchstrainern vorgeschlagen werden. Darüber hinaus organisiert er ein Zusatztraining, ganz individuell auf Position und Bedürfnis seiner Schützlinge zugeschnitten. Und als drittes Standbein seines Ansatzes kommt eine persönliche Betreuung außerhalb des Platzes hinzu.

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Addo bereitet Talente auf Enttäuschungen vor: „Man muss realistisch sein“

Wenngleich von Zeit zu Zeit der Vorwurf kommt, die Nachwuchsleistungszentren züchteten lauter gleichförmige Profis heran, weiß Otto Addo wie die Realität aussieht. Jeder Jugendliche ist anders, jeder Nachwuchskicker hat seine eigenen Baustellen. Auf und neben dem Fußballplatz. „Meine Arbeit ist es, die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen. Manche Spieler muss man bremsen, manche muss man ermutigen. Die Spieler sind unterschiedlich, darauf versuche ich einzugehen“, beschreibt der Talent Manager seine Arbeit dementsprechend. „Die Qualität der Spieler hier ist um einiges höher als in anderen Vereinen. Es ist aber auch schwieriger, in die erste Mannschaft zu kommen.“ Enttäuschungen sind also für die meisten Nachwuchsspieler realistischer als die Erfüllung des Profitraums.

Auch darauf versucht Addo seine Schützlinge vorzubereiten. „Man muss realistisch sein. Die Chancen sind nicht groß, Profi zu werden“, baut der langjährige Bundesliga-Profi keine Luftschlösser. „Uns ist wichtig, dass die Jungs auch die Schule beenden. Dafür erhalten wir viel Unterstützung von Lehrern.“ Denn schließlich wird nur für die wenigsten unter ihnen eines Tages der Lehrer Lucien Favre heißen.

Die Intensität der Betreuung richtet sich für Otto Addo ganz nach der persönlichen Situation der jungen Spieler. Läuft es gut, fällt für ihn weniger Arbeit an, bei Problemen hilft er intensiver. „Bei manchen Spielern – etwa bei Giovanni Reyna – reicht es aus, wenn ich in zwei Monaten einmal bei ihm vorbeischaue. Andere muss ich häufiger besuchen, weil sie beispielsweise verletzt sind und deshalb intensiver begleitet werden müssen.“ So etablierte sich der BVB als heißeste Talentschmiede Europas. Nächstes Beispiel dafür: Youssoufa Moukoko, dem auch Addo unfassbares Talent bescheinigt. „Youssoufa hat fraglos das Potenzial, sich in der Bundesliga durchzusetzen“, bestätigt Addo. Aber wie der gesamte BVB will auch der frühere ghanaische Nationalspieler die Erwartungen nicht in den Himmel schießen lassen. „Keiner weiß aktuell, wie er sich gegen erwachsene Spieler durchsetzen kann, wie er bei den Profis trainiert.“ Addo versucht immerhin bereits jetzt, ihn auf diesen Übergang ideal vorzubereiten.

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