Wohin es für Mario Götze in der kommenden Spielzeit gehen wird, ist noch immer nicht klar. Dass sein Weg aber zumindest beim BVB endet, liegt seit Monaten auf der Hand. Seit dem 1. Juli ist der Finaltorschütze der WM 2014 auch tatsächlich vertragslos. Sein Ausscheiden beim BVB macht auch seine alte Rückennummer frei, die direkt eine Trikotnummer-Rochade bei Borussia Dortmund ausgelöst hat. Als kommender Arbeitgeber bringt sich erneut die finanziell bestens ausgestattete Hertha BSC mit ihrem Trainer und Götze-Fan Bruno Labbadia in Position.
Nicht nur seinen großzügigen Vertrag konnte Mario Götze in seiner zweiten Ära bei Borussia Dortmund rechtfertigen. Auch die mit so viel Prestige und Mythos verbundene Rückennummer 10 konnte Götze zu selten mit Leben füllen. In seinem letzten Vertragsjahr bei Borussia Dortmund kam Götze lediglich noch auf 15 Einsätze, meist nur als Joker. Dabei erzielte er drei Treffer.
Die frei gewordene Rückennummer 10 hat sich nun Thorgan Hazard unter den Nagel gerissen. Mit seinem überraschend starken ersten Jahr in Schwarz Gelb hat sich der Belgier diesen Anspruch auch verdient. Der jüngere Bruder von Real-Star Eden Hazard stand in 33 von 34 Bundesliga-Partien auf dem Platz. Dabei gelangen ihm sieben eigene Treffer sowie 13 direkte Vorlagen. Julian Brandt, der in seinen letzten beiden Jahren bei Bayer Leverkusen und in der deutschen Nationalmannschaft mit der prestigeträchtigen Nummer 10 auf dem Rücken auflief, schaut somit in die Röhre.
Doch nicht nur Thorgan Hazard wechselt seine Rückennummer. Auch Fans von Emre Can werden sich zukünftig den Kauf eines neuen Trikots ihres Lieblingsprofis überlegen müssen. Der die von Thorgan Hazard abgelegte Nummer 23 wandert direkt zu dem im Winter von Juventus Turin verpflichteten Can weiter. Seit seinen Tagen in Liverpool trägt der defensive Mittelfeldspieler die Nummer des legendären Micheal Jordan. Nun ist sie auch beim BVB frei geworden und Can wechselt von der 27 auf die 23.
Hertha-Coach Labbadia: „Bin großer Fan von Mario Götze“
In der Frage nach dem nächsten Arbeitgeber von Mario Götze deuteten lange viele Hinweise ins Ausland. Die Römer Clubs aus der Serie A oder der französische Erstligist OGC Nizza galten als Vereine in der Pole Position im Rennen um Mario Götze. Schon im Winter brachte sich Hertha BSC ebenfalls ins Gespräch mit Interesse am früheren deutschen Nationalspieler. Im ganzen Chaos im Hauptstadtklub um Ex-Trainer Jürgen Klinsmann und seine utopischen Luftschlösser kam der Transfer nicht zu Stande.
Finanziell wäre Mario Götze für Hertha BSC mit Leichtigkeit zu bezahlen. Nach 224 Mio. Euro Investition in der vergangenen Saison schießt Tennor, die Investmentfirma hinter Lars Windhorst, erneut 150 Mio. Euro für weitere Anteile nach. Und auch auf sportlicher Ebene ist mit der Verpflichtung des erfahrenen Trainers Bruno Labbadia ein positiver Trend und damit Ruhe eingekehrt bei der „Alten Dame“. Nun outete sich Labbadia gegenüber der „SportBild“ als Bewunderer von Mario Götze. In einem Entweder-Oder-Fragebogen antwortete Labbadia auf die Frage: „Mario Götze oder Julian Draxler“ zu Gunsten des ehemaligen Dortmunders.
„Ich bin großer Götze-Fan. Das war ich schon immer“, führte der Trainer von Hertha BSC aus. „Julian [Draxler, Anm. d. Red.] hat tolle Fähigkeiten. Was bei Götze aber besonders war, ist, dass er auf dem Platz instinktiv alles richtig gemacht hat. Der Einzige, der in der Bundesliga noch in die gleiche Richtung geht, ist für mich Kai Havertz. Die beiden sind so klar in ihrem Spiel wie kaum andere Spieler. Aber ganz ehrlich: Ich würde zu allen drei Spielern in Hochform nicht Nein sagen.“ Am realistischsten erscheint da dann allerdings doch die Verpflichtung des vertragslosen Mario Götze für Hertha BSC.