Bürki und Sancho gegen Freiburg fraglich – Reus wohl nur Teilzeitkraft
Bereits am zweiten Spieltag musste der so euphorische BVB den ersten Dämpfer der noch jungen Saison hinnehmen. Das 0:2 gegen Augsburg erinnerte die Verantwortlichen von Borussia Dortmund daran, dass mit einer jungen Mannschaft nicht jedes Spiel zum Spektakel werden kann. Wobei die älteren Mitspieler ebenfalls fehlerbehaftet agierten. Gegen den SC Freiburg steht zudem der Einsatz zweier Leistungsträger auf der Kippe. Mut macht der Supercup gegen den FC Bayern München trotz Niederlage und die Statistik gegen die Breisgauer.
Die Zielsetzung ist für Sportdirektor Michael Zorc nach den drei verlorenen Punkten gegen den FC Augsburg vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg klar. „Wir wollen oben dranbleiben und das Spiel gewinnen. Das ist immer unser Anspruch, wenn wir zu Hause spielen“, machte Zorc auf der Pressekonferenz klar. Mut, dass gegen den mit vier Zählern einen Punkt vor dem BVB rangierenden SC Freiburg ein Dreier eingefahren werden kann, macht die Statistik. Gegen keinen anderen Bundesligisten weist der BVB eine so gute Bilanz auf, wie gegen die Freiburger. 26 mal gewann Borussia Dortmund ein direktes Duell, elf Spiele endeten unentschieden, die Freiburger konnten nur drei Mal jubeln. Seit 18 Spielen warten die Breisgauer auf einen Sieg gegen Schwarz Gelb. Die letzten elf Heimspiele gewann der BVB gegen den SC allesamt.
Ein Selbstläufer wird es gegen die aktuell wieder gut gestartete Mannschaft von Christian Streich aber selbstverständlich nicht. Zum einen offenbarte der BVB gegen den FC Augsburg am vergangenen Wochenende eine Blaupause wie ihm beizukommen ist. Zum anderen könnten leichte Verletzungssorgen Borussia Dortmund plagen. Roman Bürki und Jadon Sancho fehlten bereits unter der Woche gegen den FC Bayern München im Supercup aufgrund von Atemwegsinfektionen. Ob die beiden am Samstag gegen Freiburg einsatzfähig sind, ist noch nicht abzusehen. Sicher fehlen werden Lucien Favre die drei Verteidiger Dan-Axel Zagadou, Mateu Morey und Marcel Schmelzer.
Lucien Favre mit Geduld: Reus soll nicht übermäßig belastet werden
Jenes 2:3 im Supercup gegen den FC Bayern macht den Verantwortlichen beim BVB aber auch Mut. Schließlich stimmte die Leistung über weite Strecken. „Wir hätten das Spiel nicht verlieren müssen“, betonte Sportdirektor Zorc. „Wir haben unglückliche Gegentore bekommen und hatten wenig Spielglück.“ Die Mannschaft könne trotz der Niederlage Selbstvertrauen aus dem Supercup-Spiel ziehen. Allerdings, „wohl wissend, dass es gegen Freiburg wieder ein anderes Spiel wird.“ Der SC wird den BVB deutlich defensiver erwarten als der FC Bayern.
Dieser Umstand ist auch Kapitän Marco Reus bei seiner Analyse bewusst. „Wir stehen nicht in der Position, in der wir gern wären. Mit unserer Mannschaft haben wir uns etwas anderes vorgestellt“, erhöhte Reus den Druck auf sein Team. „Klar ist auch, dass wir noch am Anfang der Saison sind. Trotzdem sind es schon am zweiten Spieltag drei verlorene Punkte, die uns am Ende fehlen werden.“ Damit es nach der Freiburg-Partie nicht sechs fehlende Punkte sind „müssen wir andere Optionen erarbeiten. Ob lange Bälle oder etwas anderes, ist egal. Hauptsache, wir gewinnen die Spiele. Vor allem dürfen wir kein Gegentor kassieren“, argumentierte Reus. Dann werde es immer schwieriger, „weil der Gegner mit elf Mann vor dem eigenen Tor steht. Wir müssen zielstrebiger werden.“
Inwieweit Marco Reus – eventuell als Sancho-Ersatz – mithelfen kann, einen Dreier gegen den Sportclub einzufahren, steht noch nicht fest. Lucien Favre betonte, dass er Marco Reus geduldig und langfristig aufbauen will. „Ich bin sehr zufrieden mit Marco“, lobte Favre seinen Kapitän, eine Einsatzgarantie bedeutet dies aber nicht. Ab Mitte Oktober, wenn die Champions League startet, braucht Favre einen fitten Reus dringender als jetzt. „Denn ab dann wollen wir viel rotieren, nicht nur ein, zwei Spieler, sondern mehr“, legt der Schweizer Trainer den Fahrplan fest. Doch dies ist noch Zukunftsmusik. Die Gegenwart lautet Bundesliga gegen den SC Freiburg, einen Gegner den Favre sehr ernst nimmt. „Es war jedes Mal schwer gegen sie, auch beim 1:0-Sieg in der vergangenen Rückrunde. Sie haben eine gute Mannschaft, sind gut organisiert.“ Diese Organisation muss die quirlige BVB-Offensive durchbrechen.