Defensiv-Verstärkung? Watzke bleibt gelassen
Dass der BVB einen personellen Engpass in der Defensive hat, ist kein Geheimnis. Dennoch gibt es für Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (62) keinen Grund zur Panik. Zumindest gibt es bei manchen Spielern auch entscheidende Fortschritte.
Die Defensivleute Emre Can (27) und Raphael Guerreiro (27) waren noch nicht von ihrem EM-Urlaub zurück, Abwehrchef Mats Hummels (32) fehlt weiterhin verletzt. Noch konnte der neue BVB-Trainer Marco Rose (44) nicht an seiner gewünschten defensiven Abstimmung für die neue Saison feilen.
Doch nun zeichnet sich eine Entspannung ab: EM-Teilnehmer Can reiste zum BVB-Trainingslager ins Schweizer Bad Ragaz nach. Zunächst stand eine Runde auf dem Fahrrad-Ergometer an – neben Hummels, der ebenfalls bei der EURO für Deutschland spielte, allerdings wegen Patellasehnenbeschwerden kürzer treten muss. Auch Guerreiro ist nun zurück, stand aber noch nicht wieder auf dem Trainingsplatz.
Can und Guerreiro sollen dem BVB bald wieder zur Verfügung stehen. Hummels wird bereits seit Ende der vergangenen Saison von Schmerzen geplagt und wird den Saisonauftakt am übernächsten Samstag bei Drittligist SV Wehen Wiesbaden definitiv verpassen. Derzeit sieht alles danach aus, als würde der 32-Jährige auch den Liga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt eine Woche später verpassen.
Ebenfalls noch absent sind Dan-Axel Zagadou (22) und Soumaila Coulibaly (17), der neu von Paris Saint-Germain gekommen war. Die Innenverteidiger-Talente werden noch mehrere Monate verletzt ausfallen.
Watzke bleibt cool und forsch: „Wir haben eine wirtschaftliche Stärke…“
Doch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sieht keinen Grund zur Panik: „Manuel Akanji kommt am Donnerstag zu uns zurück, Emre Can ist wieder da“, so der Geschäftsführer in einer Medienrunde am Mittwoch. „Und Mats Hummels wird deutlich schneller auf dem Platz stehen, als es vielleicht bei dem einen oder anderen Medium spekuliert worden ist.“ Ob man dennoch in der Defensive noch nachlegen müsste? „Alles, was man macht, muss man mit Sinn und Verstand machen“, so Watzke. „Aktuell sehe ich das nicht als zwingend notwendig an“, gab der 62-Jährige zu Protokoll.
Aber: „Wir haben eine wirtschaftliche Stärke, dass wir etwas machen könnten.“ Sollten sich die personellen Sorgen im Defensivbereich vergrößern, wäre z.B. ein Leihgeschäft mit Kaufoption denkbar. Zuletzt wurde unter anderem Merih Demiral (23) von Juventus Turin am Borsigplatz gehandelt.
Dennoch gilt der Kader von Borussia Dortmund weiterhin eher als zu groß. Abgegeben werden soll unter anderem Marius Wolf (26), der sich zuletzt allerdings einen Außenbandteilriss im Sprunggelenk zuzog. Der Flügelspieler soll in der kommenden Woche wieder trainieren können.