Rätsel um das BVB-System: Taktik-Bingo unter Rose?
Wenige Tage vor dem Start in die Pflichtspielsaison herrscht noch keine große Klarheit darüber, wie der neue BVB-Coach Marco Rose (44) sein Team taktisch einstellen möchte. Es scheint sich abzuzeichnen, dass der ehemalige Gladbach-Trainer auf möglichst viel Flexibilität setzen möchte.
Es ist kein Geheimnis, dass Dortmunds neuer Trainer Marco Rose ein Fan der Mittelfeldraute ist. Doch für den 44-Jährigen dürften mehrere Grundordnungen denkbar sein. Neben dem 4-3-3, dem 4-2-3-1 und dem 4-4-2 wohl auch ein 3-5-2 oder ein 3-4-3.
In der Vorbereitung ließ Rose sein Team zunächst im 4-3-3 und auch im 4-2-3-1 agieren. Die Unterschiede waren in der Praxis letztlich jedoch minimal. Im jüngsten Testspielerfolg gegen den italienischen Erstligisten FC Bologna (3:0) setzte der Trainer auf ein 4-4-2 mit Mittelfeldraute. „Ich mag das System, denn es bietet viele Möglichkeiten“, so der Coach. „Man hat eine gute Raumaufteilung mit dem Ball. Man hat zwei Stürmer, die gegen den Ball anlaufen können, dahinter einen Zehner. Es gibt insgesamt viele Positionen, die wichtig für uns sind.“
Doch daraus entsteht auch ein Nachteil: Die Flügel sind im 4-4-2 mit Raute nicht doppelt besetzt. Aber: „Man kann viel daraus machen, wenn es man es gut umsetzt“, so neue BVB-Trainer, der genau weiß, dass Dortmund nur dann richtig erfolgreich sein wird, wenn das Team verschiedene Systeme beherrschen wird.
„Das sah schon ganz anständig aus“ – aber keine Rückschlüsse für Samstag
„Die Grundordnung ist das eine Thema“, so der Borussen-Trainer Marco Rose. „Die Prinzipien sind das andere.“ Was er damit meint? Das eine ist die Theorie, das andere die Praxis und das Verständnis der Spieler, die jeweiligen Systeme gekonnt und schnell umzusetzen. Gegen den FC Bologna hat dies gut funktioniert. „Das sah schon ganz anständig aus“, so der Coach nach dem Spiel.
Lässt das 3:0 gegen Bologna bereits Rückschlüsse auf den Auftakt in die Pflichtspielsaison am Samstag beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden zu? Nein, findet Rose, „weil wir gucken müssen, was der Gegner macht“. Außerdem mussten die EM-Fahrer bis dato noch kürzertreten und könnten nun aber (zum Teil) zurückkehren. Sicher fehlen wird allerdings Mats Hummels (32), der über Patellasehnenprobleme klagt.