Zehn Punkte nach Rückstand – Die Aufholjagden des BVB
„Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten“ soll einst der legendäre Sepp Herberger kundgetan haben. In dieser Bundesligasaison hat das kaum eine Mannschaft so verinnerlicht wie die Borussia aus Dortmund. Trotz Rückstand gaben sich die Schwarz-Gelben nicht geschlagen und holten noch zehn Punkte.
Lediglich drei andere Vereine weisen eine noch bessere Bilanz auf als der BVB: Hoffenheim (15 Punkte), Köln (12) und Frankfurt (11). Jüngstes Beispiel für den nimmermüden Kampfgeist: der 3:2-Erfolg bei der Eintracht vom Main. Obgleich die Gastgeber bis zur 86. Minute mit 2:1 in Führung lagen, drehten die Mannen von Marco Rose (45) noch die Begegnung und sicherten sich drei Zähler.
Genauso erfolgreich verliefen die Partien in Leverkusen und Wolfsburg. In beiden Partien lagen die Dortmunder zurück und gewannen noch. Die Bayer-Mannschaft ging sogar dreimal in Front (1:0, 2:1, 3:2), doch zweimal Erling Haaland sowie Julian Brandt und Raphael Guerreiro sorgten noch für einen 4:3-Sieg. Das frühe 1:0 für den VfL Wolfsburg durch Wout Weghorst verwandelten Emre Can, Donyell Malen und Erling Haaland durch ihre Treffer in einen 3:1-Erfolg. Den zehnten Punkt nach Rückstand sammelte der BVB beim Aufsteiger aus Bochum, als Julian Brandt fünf Minuten vor Ende für den 1:1-Ausgleich sorgte.
Tigges bester Dortmunder Joker
Doch woher kommt der Ehrgeiz der Schwarz-Gelben? Marco Rose erinnerte nach dem Spiel in Frankfurt daran, dass er genau diese Situation mit seinem Kader üben würde. Es sei wichtig, so Rose, dass man auch unter Druck die Ruhe behalte und offene Positionen finde. Wie gut die Umsetzung funktioniert, lässt sich an der Zahl der Joker-Tore feststellen. Nach Einwechslungen stehen sechs Tore in der Bilanz. Nur Hoffenheimer Spieler (7) agierten noch erfolgreicher. Steffen Tigges (2), Erling Haaland, Julian Brandt, Donyell Malen sowie Thorgan Hazard wurden ihrer Rolle als Joker vollauf gerecht und trafen für den BVB, nachdem sie zu Spielbeginn auf der Bank gesessen hatten.
Noch etwas lernen können die Dortmunder von ihrem nächsten Gegner, dem Sport-Club aus Freiburg. Dort tritt der erfolgreichste Joker der Bundesligageschichte gegen den Ball. Nils Petersen wurde 108 Mal eingewechselt und erzielte anschließend 30 Tore.