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„Zu wenige Spiele auf hohem Niveau“ – Lars Ricken über Junioren

Lars Ricken
Foto: imago images

Was den Profis nicht gelungen ist, könnte die U19 des BVB am Dienstag erreichen: der Einzug in das Europapokal-Viertelfinale. Am 1. März reist der Nachwuchs der Schwarz-Gelben in Rahmen der UEFA Youth League nach Leigh, um das Match in der Runde der letzten 16 im Sports Village Stadium gegen Manchester United zu bestreiten. Sollte das Team von Trainer Mike Tullberg (36) weiterkommen, würde der Sieger des Madrider Stadtderbys Real gegen Atlético auf die Dortmunder warten.



Für Lars Ricken (45) ist die Situation eindeutig. „Wir haben diesen Wettbewerb sehr gut angenommen und nehmen ihn ernst“, erklärt er gegenüber dem „Kicker“. Er betont die enorme Bedeutung der Youth League für den Verein und die Spieler. Die Begegnungen hätten „einen brutalen Mehrwert“, so der Nachwuchs-Koordinator des BVB. Ein Vorteil gegenüber der Bundesligakonkurrenz, denn die übrigen deutschen Teilnehmer – Bayern München, RB Leipzig, VfL Wolfsburg und der 1. FC Köln – sind bereits ausgeschieden.

Top-Talente nicht vorbereitet auf Profi-Fußball

Ricken kritisiert jedoch die aktuelle Saison im Juniorenbereich. In den Ligen Nord, West und Süd tummeln sich bis zu 21 Mannschaften. Zu viele, meint der 45-Jährige. „Unsere Top-Talente“, urteilt der einstige Europapokalheld des BVB, sei „nicht mehr auf die höchsten Bereiche des Profifußballs“ vorbereitet. Der Unterschied zum Profibereich sei einfach zu groß. „Das Problem ist aktuell, dass in den Junioren-Bundesligen zu wenige Spiele auf dem hohen Niveau stattfinden, für das die Klubs ausbilden“, befindet Ricken. Er fürchtet sogar, dass „uns ganz viele Spieler verloren gehen werden“.

Doch am Dienstag steht erst einmal ein besonderes Ereignis im Spielplan: das K.-o.-Duell mit Manchester United (21 Uhr/live bei DAZN). U-19-Coach Tullberg ist bereits voller Vorfreude auf die Begegnung: „Das ist für unsere Jungs ein absolutes Highlight.“ Möglicherweise kann er in der Partie auf Youssoufa Moukoko zurückgreifen. Zwar bestritt der 17-Jährige in dieser Saison noch kein Spiel in der Youth League, einsatzberechtigt ist er dennoch. Ricken möchte noch kein abschließendes Urteil fällen: „Da steht der Profibereich im Vordergrund. Er steht auf der Liste, hat aber noch keinmal bei uns gespielt. Tendenziell kommt er eher nicht mit, aber ich will es auch nicht ausschließen“, so der 45-Jährige.

 

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