BVB-Fluch verhilft Frankfurt zum Titel in der Europa League
Zahlreiche Fußballfans haben gestern mit Eintracht Frankfurt gezittert. In einem dramatischen Finale in der Europa League setzten sich die Hessen nach Elfmeterschießen gegen die Rangers aus Glasgow durch. Borussia Dortmund hatte seinen Anteil am Erfolg der Eintracht. Dies lag nicht nur an BVB-Leihgabe Ansgar Knauff (20), der eine hervorragende Partie ablieferte, sondern an einem ganz besonderen Fluch.
Betroffen von diesem Unheil sind alle Mannschaften, die in einem internationalen Wettbewerb erst die Borussia ausschalten und anschließend das Endspiel erreichen. Sie verlassen in (un-)schöner Regelmäßigkeit als Verlierer den Platz und dürfen den Pokal nur anschauen, aber nicht anfassen.
In der Saison 2018/19 wirkte sich der Fluch zum ersten Mal aus. Tottenham Hotspur stand in der Champions League im Finale gegen Jürgen Klopps FC Liverpool. Bevor die Londoner dort mit 0:2 unterlagen, warfen sie den BVB mit 3:0 und 1:0 aus dem Rennen. Anschließend zogen Manchester City und Ajax Amsterdam den Kürzeren.
Im Folgejahr verabschiedeten sich die Schwarz-Gelben in der Champions League im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain (2:1, 0:2). PSG kämpfte sich anschließend gegen Atalanta Bergamo (2:1) und RB Leipzig (3:0) ins Endspiel. Dort wartete der FC Bayern München auf die Franzosen. Dank eines 1:0-Erfolges ging der Titel an die Isar.
Ex-BVB-Trainer Tuchel profitiert vom Fluch
In der Saison 2020/21 waren Pep Guardiola und Manchester City die Leidgeplagten. Im Viertelfinale freuten sie sich noch über zwei 2:1-Siege gegen den BVB. Bei den „Skyblues“ glaubten danach viele an den Titel. Sie hätten es trotz eines 2:1 und eines 2:0 gegen PSG besser wissen können. Im Finale schlug der BVB-Fluch wieder zu. Premier-League-Rivale Chelsea unter Thomas Tuchel setzte sich mit 1:0 durch.
Dass das Unheil, das ein Sieg gegen die Borussen aussendet, nicht nur in der Königsklasse wirkt, zeigte sich nun in der Europa League. In den Finalrunden-Playoffs schalteten die Glasgow Rangers die Schwarz-Gelben mit 4:2 und 2:2 aus. Nach Erfolgen über Roter Stern Belgrad (3:0, 1:2), Sporting Braga (0:1, 3:1 n.V.) und RB Leipzig (0:1, 3:1) trafen die Schotten auf die Frankfurter Eintracht. Hätten sie den BVB-Fluch gekannt, sie hätten sich die Reise nach Sevilla sparen können.
Damit sich das Schicksal endlich einmal ändert, gäbe es eine ganz einfache Lösung: Die Borussia scheidet nicht vorzeitig aus, sondern kämpft sich bis ins Endspiel vor.