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30 Jahre als Stadionsprecher – Norbert Dickels zweite Karriere beim BVB

Norbert Dickel
Foto: IMAGO

Am 15. Dezember 1989 stand er letztmals in einem Bundesligaspiel auf dem Platz. Norbert Dickel verabschiedete sich so, wie es sich für einen Torjäger gehört: mit einem Treffer. Beim 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf erzielte der damals 28 Jahre alte BVB-Stürmer in der 90. Minute den Ausgleich. Das geschädigte Knie erlaubte dem gebürtigen Berghausener anschließend keinen Leistungssport mehr.



Doch mehr als 30 Jahre später ist er weiterhin bei allen Heimspielen seiner Borussia im Signal Iduna Park. Kein Wunder, denn dort ist schließlich auch sein Arbeitsplatz. Der heute 60-Jährige verkündet die Aufstellungen, sagt Auswechslungen an und bejubelt die Torschützen. Tätigkeiten, die ein Stadionsprecher eben so ausübt. Am Dienstag (12. September) feiert Dickel sein Jubiläum. Vor genau drei Jahrzehnten gab er seinen Einstand im neuen Job.

Der damalige Präsident Gerd Niebaum (73) habe ihn mit dieser Aufgabe betraut, erinnert sich „Nobby“ im Mitgliedermagazin „Borussia“. „Mir blieb nichts anderes übrig, als im Stadion anzufangen. Ich muss gestehen, dass ich tierisch Schiss hatte“, erzählt er. Er sei an jenem Tag sehr nervös gewesen.

„Unsere Allzweckwaffe“

Jener Tag war der 12. September 1992. In der 2. Runde des DFB-Pokals trafen die Schwarz-Gelben auf den FC Bayern München. Dramatischer hätte ein Debüt gar nicht verlaufen können. Knut Reinhardt schoss die Hausherren in der 8. Minute in Führung, Bruno Labbadia (16.) und Mazinho (58.) drehten die Partie. Doch Stéphane Chapuisat gelang in der 84. Minute noch der Ausgleich. Da die Verlängerung torlos blieb, musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Während alle Dortmunder einnetzten, vergab Mazinho. Der BVB stand in der 3. Runde.

Die meisten kennen Dickel als den „Helden von Berlin“. Im DFB-Pokal-Finale gegen Werder Bremen schnürte er beim 4:1-Sieg einen Doppelpack. Dabei plagte er sich gegen Ende jener Spielzeit schon mit einem Knorpel- sowie einem Meniskusschaden. Letztlich sollten diese Verletzungen seine Karriere als Profifußballer beenden. Anschließend betätigte er sich im Verkauf von Antriebstrommeln für Fördergurtanlagen oder Einbauküchen.

Doch der 60-Jährige ist weit mehr als „nur“ Stadionsprecher. Er führt Interviews mit BVB-Profis oder wirkt als Repräsentant des Vereins. Geschäftsführer Carsten Cramer (53) bezeichnet Dickel als „unsere Allzweckwaffe“ und legt großen Wert darauf, dass der 60-Jährige „nicht nur der Held von Berlin und ein markantes BVB-Gesicht“ sei, „sondern auch die Stimme unseres Vereins“.

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