„Hatte wirklich harte Tage“ – Giovanni Reyna spricht über seine große Lebenskrise
Er ist erst 19 Jahre alt, hatte aber in seiner noch recht kurzen Karriere als Profi bereits eine Menge Pech. Verletzungen zwangen Giovanni „Gio“ Reyna zu monatelangen Pausen. Der US-Nationalspieler durchlebte harte Zeiten, die ihn schier verzweifeln ließen.
Vier Einsätze in der Bundesliga, zwei in der Champions League: Reynas Bilanz in dieser Saison sieht vielversprechend aus. Zwar reicht es noch nicht für 90 Minuten, doch der offensive Mittelfeldspieler ist fester Bestandteil des Kaders von Trainer Edin Terzić (39). Doch das war nicht immer so. In den vergangenen zwölf Monaten verpasste der US-Amerikaner 34 der letzten 45 Partien von Borussia Dortmund sowie 15 der letzten 19 Länderspiele.
Im Interview mit dem US-Sportsender „ESPN“ offenbart Reyna, dass ihm die langen Auszeiten stark zugesetzt haben. „Ich hatte einige wirklich, wirklich harte Tage“, verrät der BVB-Profi. „Ich wollte nichts tun, sondern den ganzen Tag nur in meinem Zimmer sitzen. Ich wollte nicht nach draußen gehen. Hatte keine Lust, mit meinen Freunden zu sprechen.“
Wunschtraum: Teilnahme an der Fußball-WM
Durch diese finstere Zeit half ihm seine Familie. Seine Eltern spielten ebenfalls auf höchstem Niveau Fußball. Vater Claudio (49) kickte für Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg, später unter anderem für die Glasgow Rangers und Manchester City. Heute ist er Sportdirektor beim Austin FC, einem Klub aus der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS). Giovannis Mutter Danielle Egan Reyna (49) absolvierte sechs Länderspiele für die US-Fußballnationalmannschaft der Frauen.
Gio Reyna hätte so gerne Fußball gespielt, doch durfte nicht. „Es ist frustrierend“, erzählt er. „Du verpasst Partien, du verpasst das Training, du bist zurück in Amerika, wenn du in Dortmund spielen solltest.“ Es half ihm jedoch, dass ihm der BVB erlaubte, einen Teil der Reha zu Hause in den Vereinigten Staaten zu absolvieren.
Jetzt hofft der 19-Jährige, einfach nur gesund zu bleiben und zu spielen. Im November möchte er mit dem Team der Vereinigten Staaten zur Weltmeisterschaft in Katar fahren. Sollte er fit bleiben, stehen die Chancen gut für den elfmaligen Internationalen. „Ich habe Champions League gespielt“ sagt Reyna, „doch das Einzige, was als Kind wirklich auf meiner Wunschliste stand – seit ich angefangen habe, Fußball zu schauen – ist, mit den USA bei einer Weltmeisterschaft zu spielen.“