Presseschau zum 2:3 des BVB beim 1. FC Köln: „Ausgerechnet Tigges“
Zunächst lief alles wie gewünscht und Borussia Dortmund ging mit einer 1:0-Führung beim 1. FC Köln in die Pause. Doch in einer aus BVB-Sicht rätselhaften zweiten Hälfte zeigt man ein völlig anderes, schwaches Gesicht und verlor folgerichtig schon zum dritten Mal in dieser Saison. Das schreibt die Presse zum Spiel.
Das Fachmagazin Kicker nennt die „defensiven Schwächen“ des BVB beim Namen. Dabei hatte man gleich mehrere Gelegenheiten, dem 1:0 auch noch das 2:0 folge zu lassen, was nicht gelang. „Dortmund führte zur Pause verdient, war nach Wiederanpfiff aber völlig von der Rolle.“ Nach dem Doppelschlag zur Führung war „Köln obenauf und [spürte] die Unsicherheit bei den Gästen“. Der FC „verteidigte sämtliche Hereingaben der Gäste leidenschaftlich, brachte die Führung über die Zeit“.
Auch die WAZ enttäuschte der BVB in der zweiten Halbzeit. Zwar habe man achte Verletzte und eben auch kurz vor Anpfiff noch Mats Hummels ersetzen müssen, doch hätten Jude Bellingham und Julian Brandt in der ersten Halbzeit sehr überzeugt. Insgesamt aber stand am Ende der Rückschlag, bei dem die WAZ für Anthony Modeste sogar eine glatte 5 verteilt.
Ex-Dortmunder Tigges trifft für Köln zur Wende
Die Süddeutsche Zeitung findet die Bezeichnung „Festtag“ für dieses Spiel aus Kölner Sicht noch untertrieben. Attestiert wird viel Qualität im Spiel – „und das auf beiden Seiten“. „Ausgerechnet Tigges“ habe dann die Wende herbei geführt. Eine Wende, mit der zur Halbzeit niemand habe rechnen können. Bis dahin sei der BVB „zu cool, zu souverän, zu gekonnt“ aufgetreten. Doch nach der Pause „forcierte [Köln] noch einmal das Tempo und überrollte die Westfalen mit einer Leidenschaft, der die Gäste nicht gewachsen waren.“ Da habe nicht zuletzt Hummels hinten gefehlt, denn das Innenverteidiger-Duo Süle/Schlotterbeck habe nicht viele Fehler begangen – „aber entscheidende“.
Und auch Daniel Theweleit nennt die Partie in der FAZ „atemberaubend“. Dabei sei der BVB teilweise „überrannt“ worden. Nach vielen guten Dortmunder Szenen in der ersten Hälfte habe die zweite einer „Demontierung“ des BVB geglichen. Dass neue Spieler wie Süle oder Schlotterbeck die Dortmunder Mentalitätsprobleme lösen können, „entpuppt sich mehr und mehr als Fehleinschätzung“. Nun gehe man wieder mit dem „altbekannten Krisengefühl“ ins Topspiel gegen den FC Bayern München am nächsten Wochenende.