Im Fußball bleibt es nicht aus, dass auf den letzten Drücker Spieler den Verein verlassen. Dies ist nicht nur im Oberhaus so, sondern auch in der 3. Liga, etwa bei der U23 von Borussia Dortmund.
Für die Jugendmannschaften des BVB traf Bradley Fink nahezu nach Belieben. In der U17-Bundesliga netzte er in 18 Einsätzen zwölfmal ein. Vier Assists stehen ebenfalls in seiner Bilanz. Auch in der U19 ließ sich der Schweizer durch kaum einen Verteidiger aufhalten. 35 Pflichtspiele absolvierte er insgesamt – mit beeindruckenden 36 Treffern und 13 Vorlagen. Für die Drittligavertretung der Borussia schoss der mittlerweile 19 Jahre junge Fink drei Tore in 14 Partien. In der Saison 2022/23 war er fest für das U23-Team von Chef-Trainer Christian Preußer (38) eingeplant.
Doch dann sollte alles ganz anders kommen – und es kam schnell anders. Mitte August verließ Fink plötzlich Dortmund und schloss sich dem Schweizer Spitzenklub FC Basel an. 800.000 Euro erhielten die Schwarz-Gelben für den 1,91 Meter großen Mittelstürmer. In seiner Heimat darf der Ex-Borusse nun in der Europa-Conference-League auflaufen. Für Fink eine große Chance, für den BVB II ein großer Verlust.
„Es ist im Moment sehr, sehr schwierig“
Teammanager Ingo Preuß (64) suchte händeringend nach einem Ersatz für den Nachwuchsnationalspieler der Eidgenossen – doch vergebens. Gegenüber den „Ruhr Nachrichten“ offenbart Preuß jetzt, dass „es mir in den letzten Stunden der Transferperiode nicht mehr gelungen ist, eine Verpflichtung umzusetzen“. Die Folgen muss nun Chef-Coach Preußer ausbaden. In 17 Drittligaspielen erzielten seine Schützlinge lediglich 13 Treffer. Immerhin reichte die mickrige Ausbeute für fünf Erfolge und Nichtabstiegsplatz 14.
In der vergangenen Saison habe die U23 noch „tollen Fußball“ geboten, sagt Preuß. Doch von den „grandiosen Offensivkräften“ ging nicht nur Fink, sondern darüber hinaus Berkan Taz (23, zu Waldhof Mannheim), Richmond Tachie (23, zum SC Paderborn 07) und Immanuel Pherai (21, zu Eintracht Braunschweig). Besonders der Niederländer Pherai begeistert in der 2. Liga mit sieben Scorerpunkten in zwölf Partien.
Preuß ist daher jetzt auf Spielersuche. „Ich hätte schon gerne Verstärkungen, aber das muss dann auch in das Gesamtkonzept des Vereins passen. Wir wollen was versuchen, aber es ist im Moment sehr, sehr schwierig“, verrät der Teammanager. Ein zusätzlicher Scout soll sich nun ebenfalls nach starken Offensivkräften umsehen.