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„Ich arbeite jeden Tag an meinen Defiziten“: Klare Worte von Salih Özcan

Salih Özcan
Foto: Getty Images

Einer wie er hätte der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar gutgetan. Einer, der niemals resigniert und keinem Zweikampf aus dem Wege geht. Einer, der sich mit seiner Aufgabe zu 100 Prozent identifiziert. Doch Salih Özcan entschied sich im März 2022 für die türkische Auswahl. Bereut hat der 24 Jahre alte Mittelfeldabräumer des BVB seine Wahl nicht.



Bis zur U21 trat der gebürtige Kölner für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) an. 2021 feierte er unter Stefan Kuntz (60), heute Nationaltrainer der Türkei, mit Teamkollegen wie Karim Adeyemi (20), Nico Schlotterbeck (23) und Youssoufa Moukoko (18) sogar den Gewinn der U21-Europameisterschaft. Doch im Frühjahr 2022 votierte er für die Türkei.

Auf der BVB-Website begründet Özcan seine Entscheidung: „Ich war stolz, für die deutsche U21 zu spielen, ich war stolz, die Europameisterschaft zu gewinnen. Aber es ist noch mal eine ganz andere Sache, für das Land zu spielen, aus dem deine Eltern kommen und wo du deine Wurzeln hast.“ Zu Hause sei „alles türkisch“ gewesen. „Ich bin in Deutschland aufgewachsen, aber im Kopf ist die Türkei mein Zuhause“, bekräftigt der Mittelfeldmann, der im Sommer 2022 für fünf Millionen Euro vom 1. FC Köln zu Borussia Dortmund wechselte.

„Da geht schon noch was“

Bislang hat der 24-Jährige 107 Bundesligaspiele bestritten, in denen ihm vier Treffer gelangen. Zu wenig, findet der ehrgeizige Profi: „Ich könnte schon noch ein bisschen torgefährlicher werden. Das ist auf meiner Position sicherlich nicht das Entscheidende, und ich freue mich natürlich genauso über jeden Sieg, bei dem ich kein Tor schieße. Aber da geht schon noch was.“

„Das Schöne am Fußball ist, dass du nie auslernst“, stellt Özcan fest. „Du kommst nie an einen Punkt, wo du sicher sein kannst: Jetzt habe ich alles erreicht! Ich arbeite jeden Tag an meinen Defiziten.“ Siegeswille, Zweikampfstärke und eine brillante Antizipationsfähigkeit zählen zu den Eigenschaften, die den Rechtsfuß zu einem der besten defensiven Mittelfeldspieler der Bundesliga machen.

Wichtig für ein Team sind nicht nur die Torjäger, sondern auch die Spieler, die dem Gegner das Leder abjagen. Das sieht auch Özcan so: „Wenn du in einem Heimspiel den Ball eroberst, einen Gegenangriff einleitest und das ausverkaufte Stadion jubelt – glaube mir, das ist ein unglaubliches Gefühl!“

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