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BVB-Boss Watzke wirbt als DFL-Chef für „deutschen Weg“ der Bundesliga

Hans-Joachim Watzke
Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

2020 erst gewann mit dem FC Bayern München ein deutscher Club die Champions League. Doch Letzteres wird immer unwahrscheinlicher, je mehr Geld die Eigentümer-geführten Clubs im europäischen Ausland investieren können. Dennoch plädierte BVB-Boss jetzt auf einer DFL-Tagung für die Beibehaltung des deutschen Wegs mit 50+1 und mahnte zu mehr Selbstbewusstsein im Auftreten.



BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke leitete seinen Auftritt bei der DFL-Versammlung mit einer netten Spitze gegen den englischen Fußball ein. „Ich war sieben Jahre alt, als England den letzten Titel holte“. Mit der Realität im Vereinsfußball hat das sehr wenig zu tun, sind doch in der Regel die wenigsten Spieler in den Kadern der Clubs der Premier League überhaupt Engländer. Und die Bundesligisten können nur die meist exorbitanten Transfersummen einstreichen, wenn ein Premier-League-Club für einen ihrer Spieler anklopft – mitbieten aber können sie nicht mehr.

Das gilt selbst für seinen eigenen Club, den BVB, der zuletzt immer wieder allerbeste Spieler ziehen lassen musste, für die Dembelés, Sanchos und Haalands aber auch gutes Geld kassierte. Aktuell sind Jude Bellingham und Youssoufa Moukoko für einen Wechsel auf die Insel im Gespräch. So sehr sich die Schatzmeister der Bundesligisten freuen, sportlich mithalten kann die Bundesliga in der Champions League dann nur noch bis zu einer der frühen KO-Runden, danach ist außer für Bayern immer Schluss.

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Trennung von Hopfen ein Signal von Watzke

Und dennoch wünscht sich der in manchen Medien schon als „Großwesir“ des deutschen Fußballs titulierte Watzke, dass man bei den DFL-Clubs mit mehr Selbstbewusstsein auf die eigene Arbeit schaue. Dass es unter ihm keinen Wegfall der 50+1-Regelung geben werde, hatte Watzke schon bei seiner Amtseinführung klargemacht.

Auch der Umstand, dass man sich von Seifert-Nachfolgerin Hopfen nach nur einem Jahr wieder trennte, zeigt die Handschrift des langjährigen BVB-Chefs Watzke. Dieser hat sich durchaus den existierenden Werten im deutschen Fußball verschrieben.

Und doch schreibt Watzke den Clubs auch ins Stammbuch: „Haltung zeigen ist das eine. Aber das andere ist die Leistung“, womit er auf die unsägliche Binden-Geschichte der Nationalmannschaft anspielt. In erster Linie sollten Fußballclubs ihre Leistung auf dem Platz zeigen, meint Watzke, erst dahinter sollten gesellschaftliche Positionierungen kommen. Themen, mit denen sich die arabisch geführte Konkurrenz wie Paris St. Germain oder Manchester City ohnehin nicht aufhält.

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