Ruhe für Reyna: Heftiger Streit im US-Fußball vor dem Ende
Die WM in Katar verlief für Giovanni Reyna nicht so wie erhofft. Der 20 Jahre junge BVB-Profi kam für die US-Auswahl lediglich zweimal als Einwechselspieler zum Einsatz. Die Folge war eine heftige Auseinandersetzung zwischen Reynas Eltern und dem damaligen Chef-Trainer Gregg Berhalter (49).
Was war geschehen? Giovanni Reyna habe die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt, kritisierte Berhalter den Mittelfeldmann. Fast hätte der Dortmunder vorzeitig die Heimreise antreten müssen. Das ließen Danielle und Claudio Reyna (beide 49), die Eltern Giovannis, nicht auf sich und ihrem Sprößling sitzen. Sie erinnerten an einen rund 30 Jahre alten Vorfall häuslicher Gewalt durch den US-Coach und informierten darüber den Verband United States Soccer Federation (USSF).
Die Tat, die Berhalter zugab, hatte zur damaligen Zeit keine strafrechtlichen Konsequenzen zur Folge gehabt. Der Vertrag des früheren Bundesligaprofis (Energie Cottbus) mit dem US-Verband lief am 31. Dezember 2022 aus und wurde nicht verlängert. Eine Rückkehr ist jedoch nicht ausgeschlossen, da eine Anwaltskanzlei im Auftrag der USSF keine weiteren Gewalttaten aufdeckte.
Pulisic: „Extrem kindisch“
Bei den ersten Länderspielen der Vereinigten Staaten nach der WM hatte Reyna noch im Kader gefehlt. Nun scheint die Angelegenheit ausgeräumt. Interimstrainer Anthony Hudson (42) suchte laut sport.de das Gespräch mit dem Spieler und war dafür extra nach Dortmund gereist. Er erläuterte dem 20-Jährigen, dass dieser für die „komplexe Situation“ nicht verantwortlich sei. Hudson nominierte Reyna anschließend für die Nations-League-Spiele der USA gegen Grenada (25. März) und El Salvador (28. März). Reyna befinde sich „in einer guten Verfassung“, erklärte Hudson. „Er ist entschlossen, zurückzukommen und dem Team zu helfen.“
Aus dem US-Kader meldeten sich zwei Mitspieler zu Wort. Im Sportsender ESPN bezeichnete Ex-BVB-Profi Christian Pulisic (24) den Streit zwischen den Reynas und Berhalter als „extrem kindisch“ und führte aus: „Alles, was mit Gregg passiert ist, wurde auf äußerst kindische Weise gehandhabt. Ich denke, wir haben alle gesehen, was vor sich geht.“
Routinier Tim Ream vom FC Fulham betonte laut sport.de, dass sich die Mannschaft nicht mehr für den „Fall Reyna“ interessiere: „Was in der Vergangenheit mit Gio passiert ist, ist Vergangenheit, und was bei der Weltmeisterschaft passiert ist, ist bei der Weltmeisterschaft passiert, und wir haben das als Spieler hinter uns gelassen.“