Bundesliga

Investoren in der Bundesliga? Das sagt BVB-Boss Watzke

Hans-Joachim Watzke
Foto: imago images

Wenn Manchester City oder Paris Saint-Germain ihr prall gefülltes Portemonnaie öffnen, können Vereine aus der Bundesliga nicht mithalten. Selbst Bayern München oder Borussia Dortmund sind meist nicht in der Lage, die exorbitanten Gehälter und Ablösesummen, die auf der Insel gezahlt werden, auszugeben. Manche fordern daher den Einstieg externer Investoren.



Dass viel Geld nicht gleichbedeutend mit großem Erfolg ist, veranschaulicht der Blick auf die aktuelle Bundesligatabelle. Am Ende rangiert Hertha BSC, das durch den Unternehmer Lars Windhorst (46) seit Juni 2019 rund 375 Millionen Euro erhielt. Das Geld versickerte, der sportliche Erfolg blieb aus. Das US-amerikanische Private-Equity-Unternehmen 777 Partners übernahm dessen Anteile und sicherte zudem weitere finanzielle Unterstützung in großem Maßstab zu. Der Weg der Berliner könnte im Sommer erst einmal in der 2. Bundesliga und nicht in der Champions League enden.

„Alles würde viel, viel teurer für die Fans“

Auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) sucht aktuell nach einem Investor. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke ist neben seinem Amt bei den Schwarz-Gelben Vorsitzender des Aufsichtsrats der DFL. In einem Interview mit Welt am Sonntag, das der 63-Jährige gemeinsam mit Union Berlins Präsident Dirk Zingler (58) führte, verteidigte er die Beteiligung eines Investors. Watzke erklärte in dem Gespräch, dass der Einstieg eines Geldgebers Milliarden durch den Verkauf eines Teils der Medienrechte bringen würde. Nach 20 Jahren würden dessen Rechte zudem an die DFL zurückfallen. „Der bekäme ja nicht einmal eine Gegenleistung von Dauer“, erklärte der BVB-Geschäftsführer.

Watzke kritisierte die Erwartungshaltung mancher Fans. Da werde gefordert, „Stars wie Haaland zu kaufen und zu halten“. Doch das sei letztlich nur möglich, wenn die Erlöse „zwangsläufig“ gesteigert würden. Sollte zahlungskräftigen Investoren der Einstieg verwehrt werden, würde „dies wahrscheinlich auch eine deutliche Erhöhung – unter anderem – der Eintrittspreise nach sich ziehen“, erläuterte der 63-Jährige. „Alles würde viel, viel teurer für die Fans. Es geht natürlich nicht, internationale Topstars zu halten oder zu kaufen und gleichzeitig die Stehplatzkarte nur acht Euro kosten zu lassen.“

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