„Vier Tage im Arsch“ – Julian Brandt lüftet das Geheimnis seines Erfolges
Lange Zeit galt Julian Brandt in Dortmund als Verkaufskandidat. Davon kann keine Rede mehr sein. Der 27 Jahre Mittelfeldspieler zählt beim BVB mittlerweile zu den Leistungsträgern. Besonders in der vergangenen Saison startete Brandt bei den Schwarz-Gelben durch.
Insgesamt 42 Einsätze absolvierte der gebürtige Bremer 2022/23 für den Vize-Meister. Mit seinen zehn Treffern und neun Vorlagen trug er maßgeblich zum Höhenflug des Klubs bei. Nach dieser Leistungsexplosion hatte es lange Zeit nicht ausgesehen.
2019 war der Mittelfeldmann für eine Ablöse in Höhe von 25 Millionen Euro von Bayer Leverkusen nach Dortmund gewechselt. Seine Darbietungen schwankten zwischen Genie und Schludrigkeit. Es fehlte die Konstanz in den Leistungen. Brillante Zuspiele wechselten sich mit haarsträubenden Fehlpässen ab.
„Hart an sich gearbeitet“
Doch diese Zeiten sind passé. Bereits im Februar 2023 hatte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl angemerkt, dass Brandt „viel stabiler, robuster und präsenter“ auftrete. Er begründete diese Entwicklung damit, dass der 27-Jährige „ein paar Dinge umgestellt“ und „hart an sich gearbeitet“ habe.
Im Youtube-Format „Who We Are – BVB 09 Stories“ bestätigt der Techniker jetzt die Äußerungen Kehls. So seien seit ein paar Monaten Gluten, Histamin und Zucker weitestgehend aus seinem Ernährungsplan verbannt. „Bei mir war das bis vor einem Jahr überhaupt kein Thema, dass ich mir über Gluten, Histamin oder sonstigen Kram Gedanken mache“, verrät der 42-malige Nationalspieler. Er gesteht, dass diese Änderungen nicht zuletzt seiner Mutter zu verdanken seien. „Meine Mum ist der Lokomotivführer, der sich mit so etwas auseinandersetzt. Sie hat es zunächst bei sich selbst getestet und ist sehr interessiert an dem Thema“, erzählt Brandt.
Die positiven Folgen zeigen sich nicht nur auf dem Fußballplatz. „Ich bin fitter. Tagsüber hatte ich Ermüdungserscheinungen, war träge, kraftlos – das habe ich seit Monaten überhaupt nicht mehr. Und ich schlafe besser“, berichtet der 27-Jährige. Am Tag nach einem Spiel habe er sich so gut erholt, dass er bereits wieder gegen den Ball treten könnte, meint Brandt. Das sei früher anders gewesen. „Es gab Zeiten, da war ich vier Tage im Arsch“, enthüllt er freimütig.
Manchmal gönnt er sich aber noch eine Cola, und zwar weil er „das in so einem Moment dann einfach auch brauche“, beichtet Brandt.