„Psychologische Hilfe geholt“: Marius Wolf spricht über die Zeit nach seiner Herz-OP
Herz-Operation im Winter, Debüt in der Nationalelf im Frühjahr: Hinter Marius Wolf liegt ein bewegtes Jahr voller Höhen und Tiefen. Der 28 Jahre alte Profi von Borussia Dortmund spricht ganz offen und ehrlich über seine gesundheitlichen Probleme und seinen Umgang damit.
Im November 2022 fehlte Wolf plötzlich im Kader des BVB. „Gleichgewichtsstörungen“ lautete die offizielle Begründung für den Ausfall des Außenbahnspielers. Doch bei dem gebürtigen Oberfranken war ein gestörter Herz-Rhythmus, sprich: Vorhofflimmern, festgestellt worden. Eine Operation war unausweichlich. Wolf litt jedoch nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. „Die Phase meiner Erkrankung war nicht einfach für mich und ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass mir diese Gespräche mit einem Psychologen helfen“, verrät er jetzt in einem Interview auf Sport1.
Die Zusammenarbeit besteht weiterhin, erzählt der 28-Jährige, „aber nicht, weil ich das Gefühl habe in gewissen Themen Hilfe zu benötigen, sondern, weil ich die Art unserer Gespräche einfach mag“. Er erinnert sich an die Zeit, als er die Diagnose erhielt: „Für den Kopf ist das enorm schwierig. In dieser Zeit habe ich mir psychologische Hilfe geholt. Da gehe ich sehr offen mit um, denn das hat mir extrem viel gebracht.“
DFB-Debüt mit Torvorlage
Dass er nur wenige Monate später das Trikot mit dem Bundesadler tragen würde, hätte er im November, als er operiert wurde, nicht für möglich gehalten, gesteht Wolf. „Ich war einfach froh, dass ich überhaupt noch trainieren konnte. Ans Spielen habe ich gar nicht mehr gedacht.“ Dann stand er am 25. März beim 2:0-Erfolg gegen Peru für den DFB auf dem Platz. Den zweiten deutschen Treffer durch Niclas Füllkrug (30) bereitete er mit einer präzisen Flanke von der rechten Seite vor. „Ich bin unheimlich stolz. Ich wollte immer Gas geben und mich zeigen“, betont der BVB-Profi.
Wolfs Vertrag mit Borussia Dortmund endet im Sommer 2024. Mit einer Verlängerung habe er sich „noch nicht beschäftigt“, gesteht er. „Natürlich“ könne er sich vorstellen, „weiter in Dortmund zu bleiben“, sagt der 28-Jährige. „Dass ich mich hier sehr wohl fühle, ist kein Geheimnis. Dass ich es beim BVB geschafft habe Nationalspieler zu werden, auch nicht.“ Die Voraussetzungen sind gut, doch Gespräche habe es bislang keine gegeben, erzählt Wolf.