BVB-Marketing-Chef Cramer fordert mehr Auslands-Engagement in der Bundesliga
Die Profis von Borussia Dortmund gehen gerne auf Weltreise. In diesem Sommer touren die Schwarz-Gelben durch die USA. Im vergangenen Spätherbst erkundeten sie fernöstliche Länder wie Singapur, Malaysia und Vietnam. Zusammen mit dem FC Bayern München besitzt der BVB wohl die meisten Anhänger außerhalb Deutschlands.
Mit Urlaub und Freizeit haben die Exkursionen um den halben Globus jedoch nichts gemein, betont Dortmunds Marketing-Chef Carsten Cramer. „Für uns alle ist das echt harte Arbeit, kein Ausflug, auf dem man ein paar Fähnchen verteilt, sondern wir verlangen dem Sport eine ganze Menge ab“, erläutert der 54-Jährige jetzt in einer Medienrunde in Chicago. Sein Zwischenfazit fällt dennoch positiv aus. „Man merkt bei solchen Reisen, dass sich etwas entwickelt hat, was mit Borussia Dortmund zu tun hat“, resümiert er laut WAZ. Dabei stellt er zufrieden fest: „Die Menge an Menschen, die uns begrüßt, wird unseres Erachtens nach größer.“
Um die Attraktivität der Bundesliga weltweit zu erhöhen, seien allerdings nicht nur die „zwei Lokomotiven des deutschen Fußballs“ gefragt, meint Cramer. Ein Auslands-Engagement aller Klubs der höchsten Spielklasse sei von enormer Bedeutung, schätzt der Mitgeschäftsführer des BVB. „Wir glauben, dass das für die Bundesliga extrem wichtig ist – und wir bleiben bei der Hoffnung, dass das auf Dauer nicht nur etwas ist, was Borussia Dortmund und die Kollegen aus dem Süden zu schultern haben. Das ist am Ende auch latent unfair, weil es auf die Substanz geht.“
Kein Supercup im Ausland
Pflichtspiele im Ausland, wie sie die einstige Geschäftsführerin der Deutschen Fußball-Liga (DFL) Donata Hopfen (47) vorschlug, kommen für den gebürtigen Münsteraner jedoch nicht in Frage. „Dabei bleiben wir“, bekräftigt Cramer. Damit lehnt er eine Entwicklung wie in Spanien ab. Die Supercopa de España mit vier Teilnehmern findet in Saudi-Arabien statt. Wichtig ist dem 54-Jährigen aber: „Ich bleibe bei der Aussage, dass man in den Märkten präsent sein muss.“ Zugleich mahnt er, dass „die Vereine, die vorweg gehen, nicht von der Liga kritisiert werden, wenn sie die eine oder andere Sache einfordern“.
Cramer schlägt vor, ein Turnier mit zwei deutschen Vereinen zu veranstalten. Dazu hole man „sich einen Premier-League-Klub sowie einen lokalen Verein“ und macht daraus „etwas Interessantes“.