Presseschau zum 1:0 des BVB über Köln: „Dortmunder Glücksritter“
Es dauerte bis zur 88. Minute ehe eine lange Zeit einfallsloser BVB doch noch zum Torerfolg im Heimspiel gegen den 1. FC Köln kam. Mit dem Tor des Tages sicherte Donyell Malen die drei Punkte zum Auftakt. Die Mannschaft bot dennoch viel Anlass zur Kritik, findet die deutsche Sportpresse.
In der Süddeutschen Zeitung betont Freddie Röckenhaus das doppelte Glück des BVB, das zum Sieg führte. Erstens, weil Torschütze Malen bei seinem Abschluss ausgerutscht war, zweitens, weil dieser eigentlich schon längst hätte ausgewechselt sein sollen. „Nach dem Abpfiff merkte man den Borussen an, dass der sprichwörtliche Arbeitssieg vor allem eine lange Liste von Arbeit aufgezeigt hatte.“ Was die Torschussbilanz unterstreiche: sieben für Köln, nur zwei (gute) für den BVB. Was daran lag, dass man die beiden Strafraumspieler Haller und später Moukoko nicht in Szene zu setzen wusste. Weder aus dem Mittelfeld heraus noch durch Flanken. Fazit: Edin Terzic habe „noch manche Integrationshilfe bei seinen Neuen vor sich“.
Neuzugänge von Borussia Dortmund brauchen noch Zeit
Wenig Lobenswertes sah auch die WAZ am Samstagabend im Signal-Iduna-Park. „Das sah schon mal besser aus“ titelt sie und schreibt weiter: Die Mannschaft war „über weite Strecken alles andere als überzeugend. Dem BVB fiel viel zu wenig ein, um die Kölner Mannschaft aus der Reserve zu locken.“ Weshalb das Werben der Verantwortlichen des BVB um Geduld verständlich sei, erläutert die WAZ allerdings auch. Die USA-Reise sei vom Zeitpunkt her suboptimal gewesen, Spielrhythmus müsse man sich erst aneignen, zudem sind viele Spieler verletzt.
Auch für den Kicker war dies ein „Arbeitssieg“, bei dem die Kölner deutlich mehr Torchancen fabriziert hätten. Der Ball lag zwar oft beim BVB, „der mit reichlich Ballbesitz nicht viel anzufangen wusste.“ Der Siegtreffer sei dann schlicht ein „lucky punch“ gewesen.
Den einhelligen Tenor der Presse bricht auch die FAZ nicht, die von den „Dortmunder Glücksrittern“ in jener Partie schreibt. Gewonnen hatte man am Ende nämlich nur mit Hilfe von „Glück und Zufall“, was explizit auch die eigenen Defensivszenen mit einschließt. Am Ende sei der Sieg „schmeichelhaft“ gewesen: „Es mangelt an strategischer Reife und Fitness.“