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„Nicht richtig angefühlt“: Ex-Keeper Bürki rechnet mit seiner Zeit in Dortmund ab

Roman Bürki
Foto: Getty Images

Von Dortmund nach St. Louis: Diesen Weg nahm Roman Bürki im vergangenen Jahr. In der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) schreibt der Torhüter ein neues Kapitel seiner Fußballerkarriere. „Ich genieße mein ganzes Leben hier!“, freut sich 32 Jahre alte Schweizer.



„St. Louis ist cool, das Wetter ist überragend, es macht Riesenspaß und ist eine Ehre, diese junge Mannschaft zu führen. Die Amerikaner sind extrem sportbegeistert, vor jedem Spiel ertönt die Nationalhymne – das ist Gänsehaut pur“, erzählt der Schlussmann im Interview mit Sport Bild. Der Ex-BVB-Profi ist sogar Kapitän des St. Louis SC, der in der Western Conference der MLS die Tabelle anführt.

Seit seinem Wechsel in die Vereinigten Staaten ist Bürki wieder zufrieden. In Dortmund missfiel ihm zum Ende seiner Zeit einiges. Sieben lange Jahre – von 2015 bis 2022 – trug der Schweizer den schwarzgelben Dress. 233 Einsätze stehen in seiner BVB-Bilanz. Bei den DFB-Pokalsiegen 2017 und 2021 hütete er im Finale das Tor der Borussia.

Unter Terzić und Rose außen vor

Doch gerade letzterer Erfolg hinterlässt immer noch einen schalen Beigeschmack. Sein Landsmann Marwin Hitz (35) hatte ihn zur Rückrunde 2020/21 als Nummer eins abgelöst. Anders als Lucien Favre (65) setzte dessen Nachfolger Edin Terzić (40) nicht mehr auf Bürki. „Ich konnte mich über den Sieg in Berlin nicht so freuen, ihn nicht so feiern, wie ich es gerne gewollt hätte“, gesteht der 32-Jährige und ergänzt: „Vor dem Spiel bekam ich Nachrichten von den BVB-Verantwortlichen, in denen sie mir schrieben, wie gut ich sei. Das hat sich nicht richtig angefühlt, weil mir ja kurze Zeit zuvor noch mitgeteilt wurde, dass ich nicht mehr gebraucht werde. Daher haben mich diese Nachrichten nicht mehr interessiert.“

Unter Terzićs Nachfolger Marco Rose (46) stand der neu verpflichtete Gregor Kobel (25) im Kasten. Am letzten Bundesligaspieltag 2021/22 durfte Bürki beim 2:1 gegen Hertha BSC seinen Abschied vor heimischem Publikum feiern. Frustriert war der Schlussmann dennoch. „Enttäuscht hat mich, dass die Verantwortlichen mir ein Jahr zuvor einen neuen Vertrag gegeben und mir gesagt hatten, dass sie auf mich setzen würden. Darauf war ich dann natürlich eingestellt und schockiert, als mir Edin Terzić und Sebastian Kehl (BVB-Sportdirektor, Anm. d. Red.) mitteilten, dass man nicht mehr mit mir plane.“

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