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„Ich will das unbedingt machen“: Deshalb landete Alexander Meyer beim BVB

Alexander Meyer
Foto: Getty Images

Ersatztorhüter zu sein, ist nicht die dankbarste Aufgabe. Monatelang hofft man auf einen Einsatz – meist vergebens. Plötzlich heißt es, da zu sein. Alexander Meyer gelang dies mit Bravour. Als Stammtorhüter Gregor Kobel (25) ausfiel, rückte der 32-Jährige zwischen die Pfosten und hielt souverän. Doch fast wäre der Schlussmann gar nicht bei Borussia Dortmund gelandet.



„Eigentlich hatte ich mich schon mit einem anderen Verein aus der 1. Liga mündlich geeinigt“, verrät der 1,95-Meter-Hüne im BVB-Podcast der Ruhr Nachrichten. Von 2019 bis 2022 stand Meyer bei Zweitligist Jahn Regenburg unter Vertrag. Sein Wechsel nach der Saison 2022/23 galt als sicher. Allerdings wollte der Keeper zu einem anderen Bundesligisten gehen. Plötzlich rief sein Berater an und verkündete: „Pass auf, es hat sich einer von Borussia Dortmund gemeldet.“

Meyer musste nicht lange überlegen. „Als der Name Borussia Dortmund fiel, war für mich nur noch klar: Ich will das unbedingt machen“, gesteht der gebürtige Bad Oldesloer. Ein mehrstündiges Gespräch mit Torwart-Trainer Matthias Kleinsteiber (45) beseitigte letzte Zweifel. „Da war für mich klar, das Interesse ist wirklich da.“ Doch die Zusage für einen anderen Klub bereitete ihm Kopfschmerzen. „Diese Situation hatte ich vorher noch nicht, weil ich eigentlich zu meinem Wort stehe“, betont der 32-Jährige.

„Ich hatte ein extrem schlechtes Gewissen“

Der Tag für den Medizincheck beim Dortmunder Mitbewerber stand bereits fest. „Ich hatte ein extrem schlechtes Gewissen“, offenbart Meyer. Doch wahrnehmen wollte er ihn nicht – zumindest vorerst. „Ich kann nicht kommen, ich brauche noch Zeit“, teilte er mit. Die bekam er wider eigenes Erwarten sogar. Zumal beim BVB die Zukunft von Marwin Hitz (36) noch nicht geklärt war. „Das waren fünf Wochen, das war keine leichte Zeit. Es ging hin und her auch emotional für mich, weil ich andere Vereine blockiert hatte“, erinnert sich der Schlussmann lebhaft.

Dann stand fest: Hitz schließt sich dem FC Basel an. Die Borussia benötigte eine neue Nummer zwei. Das Warten hatte sich für Meyer ausgezahlt. „Gerade im Hinblick auf mein Leben und meine Karriere im Fußball war das in gewisser Weise auch wieder typisch. Bei mir hat es etwas länger gedauert, das war ja auch so, bis ich Profi geworden bin“, resümiert der 32-Jährige.

 

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