Die Ruhmeshalle des deutschen Fußballs ist um acht neue Mitglieder reicher. Auch zwei frühere Dortmunder haben Einzug in die „Hall of Fame“ gehalten: Abwehrrecke Jürgen Kohler (58) und Erfolgstrainer Udo Lattek (†80).
Seit 2018 existiert die „Hall of Fame“. Mit Matthias Sammer (56) gehört auch ein ehemaliger Borusse zur sogenannten Gründungself. Mittlerweile haben 19 weitere ehemalige Trainer und Spieler Aufnahme gefunden. Ex-BVBler Andreas Möller (56) zählt ebenfalls zu den Auserkorenen. In der Liste der aufgenommenen Spielerinnen findet sich mit der gebürtigen Dortmunderin Christa Kleinhans (86) eine Pionierin des deutschen Fußballs für Frauen. Seit April 2019 ist die Ruhmeshalle Teil der Dauerausstellung des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund.
Neben Kohler und Lattek erhielten auch Philipp Lahm (40), Bernd Schuster (63), Karl-Heinz Rummenigge (68) und Miroslav Klose (45) sowie posthum Horst Eckel (†89) und Joachim Streich (†71) die Auszeichnung für ihre besonderen Leistungen. Lahm, Schuster und Rummenigge gehören zu den im Jahr 2022 gewählten Persönlichkeiten. Kohler, Eckel, Streich, Klose und Lattek wurden dagegen bereits im Jahr zuvor bestimmt. Die Ehrungsfeierlichkeiten sind am Samstag (18. November, 22.45 Uhr) im Anschluss an das Länderspiel zwischen Deutschland und der Türkei auf RTL im TV zu sehen.
Titelsammler Kohler
Latteks erste Amtszeit beim BVB dauerte von 1979 bis 1981. Er führte die Schwarz-Gelben in der Bundesliga auf die Plätze sechs und sieben. Überschattet wurde die Zeit in Dortmund durch den frühen Tod seines Sohnes Dirk, der mit nur 15 Jahren an Leukämie verstarb. Im Frühjahr 2000 kehrte die Trainer-Legende als Nachfolger von Bernd Krauss (66) zur Borussia zurück, die nach 29 Spieltagen der Bundesliga-Saison 1999/2000 lediglich einen Zähler vor den Abstiegsrängen lag. Gemeinsam mit seinem Assistenten Sammer holte der 65-Jährige acht Punkte und führte den BVB noch auf Rang elf. Für sein Kurzzeit-Engagement erhielt Lattek nach eigenen Angaben eine Prämie über zwei Millionen Mark (ca. 1,02 Millionen Euro).
Von 1995 bis 2002 schnürte Kohler seine Fußballschuhe für die Westfalen. Er kommt auf 250 Einsätze (18 Tore, 13 Vorlagen). Zum Abschluss seiner Karriere feierte er mit dem BVB (wie auch 1996) die Deutsche Meisterschaft. 1997 stand er gemeinsam mit Möller und Sammer in der Elf, die mit einem 3:1 gegen Juventus Turin die Champions League gewann. Im selben Jahr holte er mit den Dortmundern zudem den Weltpokal.