Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Ex-BVB-Spieler Nico Schulz
Seit Sommer 2023 ist Nico Schulz vereinslos. Nach vier Jahren bei den Schwarz-Gelben trennte sich der BVB vorzeitig von dem gebürtigen Berliner. Ein neuer Arbeitgeber fand sich nicht für den ehemaligen Nationalspieler. Nun hat die Staatsanwaltschaft Dortmund gegen den 30-Jährigen Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben.
Die Ruhr Nachrichten teilten mit, dass es sich um drei Fälle vom 14. Januar, 21. März und 30. August 2020 handele. Geschädigte ist die damalige Lebensgefährtin von Schulz, die ihn 2022 angezeigt hatte. Dem Bericht zufolge sind die Taten in beziehungsweise im Bereich der Wohnung der Geschädigten in Berlin geschehen. In den nächsten Wochen wird jetzt ein Richter entscheiden, ob ein Hauptverfahren eröffnet wird. Als Ersttäter könnte der Fußball-Profi eine Bewährungsstrafe erhalten. Bis zur rechtskräftigen Verurteilung gilt jedoch weiter die Unschuldsvermutung.
Millionensumme als Abfindung
Aufgrund der Anzeigen hatte die Polizei Schulz‘ Wohnung durchsucht. Dabei fanden die Beamten verschiedene Speichermedien und beschlagnahmten diese. Darauf gefundene Chatverläufe, Fotos und Sprachaufnahmen sollen die Gewalttaten beweisen. Schulz selbst bestritt in einem Gespräch mit den Dortmunder Vereinsverantwortlichen die Vorwürfe, kam aber für den BVB zuletzt am 7. Mai 2022 zum Einsatz. Chef-Trainer Edin Terzić (41) verzichtete auf den Linksverteidiger, der insgesamt 61-mal für die Schwarz-Gelben auflief (ein Treffer, drei Vorlagen). Nach dem Ende der Saison 2022/23 einigten sich Verein und Spieler nach langwierigen Verhandlungen auf eine Auflösung des noch ein Jahr laufenden Vertrages. Der 30-Jährige soll dafür eine Abfindung in Höhe von 2,5 Millionen Euro kassiert haben.
Im Sommer 2019 holte Borussia den Außenverteidiger für 25,5 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim. Die Erwartungen erfüllt Schulz jedoch nicht. Die Bemühungen einen neuen Verein zu finden, scheiterten stets.