Ottmar Hitzfeld ist der Mann, der als Trainer den größten Erfolg von Borussia Dortmund erreichte. 1997 gewann er die Champions League, war zuvor schon zweimal Meister geworden. Auch, wenn er vor nun zehn Jahren seine Karriere beendete, dürfte er noch einiges vom Fach verstehen. Seine Einschätzung der Trainersituation beim BVB wird Edin Terzic gerne vernehmen.
Die dpa befragte den Lörracher zur jüngsten Entwicklung bei Schwarzgelb und natürlich auch dazu, wie viel an der Misere der aktuelle Trainer Edin Terzic zu verantworten habe. Hitzfelds Urteil fällt eindeutig aus: „Ein Trainerproblem hat Dortmund sicher nicht. Sie haben in den letzten Jahren ja oft den Trainer gewechselt, trotzdem ist diese gewisse Inkonstanz geblieben.“
Womit er in dieselbe Kerbe schlägt wie die Verantwortlichen bei Borussia Dortmund in ihrer Analyse kurz vor Weihnachten. Der Trainer sei nicht fehlerfrei gewesen, viel mehr Verantwortung aber trügen die Spieler, die in der Rückrunde nun liefern müssten, hieß es da.
Es kommt sogar noch explizites Lob von Hitzfeld für Terzic hinzu: „Edin Terzic macht aus meiner Sicht einen sehr guten Job. Er ist für mich auch ein Trainer, der eine sehr positive Ausstrahlung an der Seitenlinie hat.“ Auch in Interviews präsentiere er sich „sehr besonnen“.
Terzic mache einen „sehr guten Job“ beim BVB
Eine Erklärung für die Wankelmütigkeit der Mannschaft hat Hitzfeld allerdings auch nicht, wie so viele Experten in den letzten Wochen. Die Spieler für sich gesehen hätten durchaus die nötige Qualität. Auch sieht der zweimalige CL-Sieger Hitzfeld – auch 2001 gelang ihm mit dem FC Bayern der Titelgewinn – die nötigen Typen als vorhanden im Dortmunder Kader an.
Weshalb aber diese Ansammlung von Qualität dann immer wieder gegen mittelmäßige Mannschaften strauchele, sei schwer zu verstehen. Auf der anderen Seite stünden da die guten Erfolge in der Champions League gegen hochklassige Mannschaften. Offenbar, hat Hitzfeld dann doch noch eine Vermutung, liege es der Mannschaft mehr, wenn sie nicht der Favorit ist.