Mit 3:0 gewann Borussia Dortmund das Topspiel am Samstag klar auswärts beim Tabellenletzten Darmstadt 98. Die Tore erzielten Brandt, Reus und Moukoko in der Nachspielzeit. Ganz so souverän wie es der Endstand suggeriert war der Auftritt des BVB jedoch nicht, meint die deutsche Sportpresse. Rückkehrer Jadon Sancho hingegen erhält viel Lob.
Für SZ war die erste Hälfte aus Dortmunder Sicht „erschreckend passiv und ziemlich uninspiriert“. In Halbzeit sei es dann zwar wurde dominanter geworden, doch auch da habe jeglicher Glanz gefehlt. Die Partie sei nicht geeignet, die Diskussionen zu beenden, ob das Potenzial der Spieler und der gewählte Spielstil zusammenpassten. Beispielhaft wird der gemächliche Aufbauversuch von Torhüter Kobel erwähnt, der auf Lücken in den Darmstädter Reihen hoffte, welche sich partout nicht auftun wollten – und dennoch griff Kobel immer zum selben Mittel. „Merkwürdig“ sei in der ersten Hälfte der „konsequente Verzicht aufs Fußballspielen“ gewesen.
Für die Rheinische Post übertünchte der gelungene Auftritt von Jadon Sancho „so manche Schwächephase“ des BVB. Auch der andere Neuzugang, Ian Maatsen, habe überzeugt und so vom durchwachsenen Gesamtauftritt abgelenkt.
Rückkehrer Sancho legt für Reus zum 2:0 auf
„Schwere Kost“ vom BVB sah auch die WAZ beim Restart der Bundesliga. Insgesamt sei dies ein Arbeitssieg gewesen, der – wie auch schon die SZ formulierte – ohne Glanz eingespielt worden sei. Von all der Arbeit im Trainingslager, vor allem am Spielaufbau, habe man am Böllenfalltor nichts gesehen. Die Führung sei aus dem Nichts gekommen, zuvor waren die Darmstädter wacher gewesen. Anders als andere Stimmen sah die WAZ auch in der zweiten Halbzeit ein „zerfahrenes Spiel, eine zähe Angelegenheit“. Fazit: „Das Ergebnis immerhin stimmte am Ende für den BVB, die spielerische Qualität war ausbaufähig.“
Auch der Tagesspiegel empfand die Dortmunder Darbietung als „schmucklos“. Die erste Hälfte brachte Erstaunliches: „Regelmäßig eroberte der nimmermüde Abstiegskandidat schlampig gespielte Bälle des Gegners.“ Der BVB habe einfach zu selten das Tempo angezogen und so die Partie erst spät für sich entscheiden können.
Der Kicker erinnert daran, dass der BVB mit diesem 3:0 seine Sieglos-Serie von vier Partien beendet hat. „Restlos überzeugen konnte der BVB gegen das lange Zeit gut mithaltende Schlusslicht aber nicht.“ Erst ganz am Ende, als den Darmstädtern die Puste ausging, habe es die Dortmunder Offensive leicht gehabt.