Während es in früheren Jahren häufig hieß, der Mannschaft von Borussia Dortmund mangele es an „Mentalität“, beweist die BVB-Truppe in der Saison 2023/24, dass sie bis zum Abpfiff motiviert – und vor allem effizient – zu Werke geht. Keinem anderen Bundesligisten gelangen so viele Tore in der Nachspielzeit wie den Schwarzgelben – und keinem gelangen zu so später Zeit auch nur halb so viele wie dem BVB.
Sieben mal bereits trafen die Schützlinge von Edin Terzi jenseits der 90. Minute. Allein dreimal gelang dies im neuen Kalenderjahr, nämlich bei allen drei zu Beginn eingefahrenen Siegen. Beim 3:0 in Darmstadt, beim 4:0 in Köln und auch beim 3:1 zu Hause gegen den VfL Bochum traf ein Borusse, als die Nachspielzeit bereits angebrochen war.
Mit dieser Ausbeute aus 2024 allein wäre Borussia Dortmund schon führend in der Bundesliga. Müsste sich dann aber Platz 1 noch mit Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg teilen, die ebenfalls je dreimal in der Nachspielzeit trafen.
Doch Borussia Dortmund hatte vorher in dieser Saison bereits viermal die Extra-Minuten nach der 90. dazu genutzt, einen Treffer zu erzielen. Einzig der Anschlusstreffer zum 2:3 gegen Rasenballsport Leipzig kam dabei zu spät, um noch einen Punkt zu retten. In den drei weiteren Fällen, gegen die TSG Hoffenheim (3:1), den SC Freiburg (4:2) und Borussia Mönchengladbach (4:2), halfen die späten Tore jeweils dabei, den Deckel auf den Sieg draufzumachen.
7 der 40 BVB-Tore fielen in der Nachspielzeit
Die Diskussionen um mangelnde Mentalität müssten sich angesichts eines so immens höheren Wertes an späten Treffern im Vergleich zur Konkurrenz erledigt haben. Da aber Spielweise und Punkteausbeute insgesamt in dieser Saison zu wünschen übrig lassen, dürfte man trotz des beeindruckenden Bestwerts von dieser Vokabel noch hören oder lesen.
Die kommenden Gegner von Borussia Dortmund aber sollten gewarnt sein, dass diese Mannschaft derzeit bis zum Schluss auf Torejagd geht, selbst wenn sie bereits eine klare Führung im Rücken hat, wie 2024 geschehen. Ob diese Information alleine ausreicht, künftige späte Gegentore durch den BVB zu verhindern, wird die nahe Zukunft zeigen.