Presseschau Union Berlin – Borussia Dortmund: „Sieg mit vielen Schwächen“
Mit 2:0 gewinnt Borussia Dortmund beim 1. FC Union Berlin, wo man sonst in schöner Regelmäßigkeit verloren hatte. Das lag auch an der fehlenden Durchschlagskraft in der Unioner Offensive, meint zumindest die Berliner Presse. Hier einige Presse-Kommentare zum Spiel aus der gesamten Republik.
„Etwas überraschend gaben die Hausherren von Beginn an die Schlagzahl vor“, schreibt die Berliner Zeitung, wobei aber keine zwingenden Chancen entstanden seien. Gegen Ende der ersten Hälfte sei der BVB aber stärker geworden, die Führung durch einen „sehenswerten Schlenzer“ von Adeyemi folgte. In der zweiten Hälfte habe die Hektik zugenommen, doch Union habe quasi keine Abschlusssituationen mehr erreicht. Am Ende machte Maatsen mit seinem Tor den Deckel drauf und besiegelte die erste Berliner Heimniederlage unter deren neuem Trainer Nenad Bjelica. Letztlich hätten der Borussia „zwei erhellende Momente“ gereicht, auch weil es Union in vielen Aktionen an Präzision gemangelt habe.
„Gewiss nicht brillant“ hätten die Dortmunder ihren Sieg herausgespielt, meint die SZ. Was der BVB in den ersten 30 Minuten anbot, „unterschritt die Erwartungen derart, dass die Halbzeitführung der Dortmunder durch ein Tor voller Anmut von Karim Adeyemi (41.) einigermaßen überraschend anmutete.“ Nach dieser Führung sei der BVB „paradox“ aufgetreten. Selbstsicherer, aber „apathisch und uninspiriert“ im Spiel nach vorne. Bei ihren eigenen Abschlüssen aber seien die Berliner zu wenig konsequent gewesen. Das sei dann mit dem ersten Bundesligator von Ian Maatsen bestraft worden.
Dortmunder Sieg war „gewiss nicht brillant“
Die WAZ kommentiert, dass der Sieg in Wahrheit viele Schwächen beim BVB aufgezeigt habe. Viele Ballverluste, wackelig in der Mittelfeldzentrale. „Die Mannschaft muss vor allem weiter daran arbeiten, die individuellen Fehler abzustellen. Gegen bissige Unioner gab es davon einfach zu viele.“ Die kommenden Gegner, allesamt aus der Top 8 der Bundesliga, würden dies konsequenter bestrafen als es Union Berlin vermochte.
Der Tagesspiegel merkt an: „Bei Dortmund saßen Mats Hummels und Marco Reus nur auf der Bank. Die elf Spieler, die Trainer Edin Terzic anfangs auf den Platz schickte, wirkten allerdings lange Zeit ähnlich unbeteiligt.“ Jede Intensität habe das Team vermissen lassen, erst langsam erarbeitete man sich ein Übergewicht. Union habe sich vom Rückstand zwar erholt, den BVB meist weit weg vom eigenen Tor halten können: „Zugriff auf das Spiel bekamen sie aber nicht.“