Keine Nationalmannschaft für Adeyemi – Bundestrainer erklärt seine Entscheidung
Er kommt immer besser in Form. Lange Zeit schoss Karim Adeyemi in dieser Saison vor dem gegnerischen Kasten nur Fahrkarten. Doch der 22 Jahre alte Außenstürmer hat seinen Torinstinkt wiederentdeckt. In den jüngsten drei Bundesliga-Partien netzte der BVB-Profi gleich zweimal ein. Für die Nationalmannschaft hat es für den gebürtigen Münchener allerdings nicht gereicht.
Viermal lief Adeyemi bereits für die A-Nationalmannschaft auf. Alle Einsätze bestritt er noch zur Amtszeit von Hansi Flick (59). Bei seinem Debüt, einem 6:0-Erfolg gegen Armenien im September 2021, trug sich der damals 19 Jahre alte Profi von RB Salzburg gleich in die Torschützenliste ein. Unter Flicks Nachfolger als Bundestrainer blieben die Nominierungen jedoch aus. Julian Nagelsmann (36) gibt anderen Akteuren den Vorzug.
Ebenfalls vier Berufungen erhielt der flinke Flügelflitzer bislang für die U21-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Doch auch bei den Junioren ist Adeyemi derzeit nicht gefragt. In der Qualifikation zur Europameisterschaft 2025 in der Slowakei trifft Deutschland in den nächsten Tagen auf den Kosovo (22. März) und Israel (26. März). Youssoufa Moukoko (19), der für die U21 in bis dato elf Spielen zwölfmal traf, vertritt die Farben von Borussia Dortmund – Adeyemi jedoch nicht.
„Youssoufa weiß, dass er bei uns eine wichtige Rolle einnimmt“, zitiert der Kicker U-21-Coach Antonio Di Salvo (44). Obgleich der Mittelstürmer bei Edin Terzić (41) seinen Stammplatz auf der Bank hat, baut Di Salvo auf Moukoko. „Natürlich sehen wir, dass die letzten Wochen schwierig waren“, weiß der U21-Trainer. „Er hat wenig gespielt. Wir versuchen, ihm Selbstvertrauen einzuhauchen.“
„Noch nicht 100 Prozent“
Im November 2023 sagte Adeyemi seine Teilnahme an einem Lehrgang der U23 ab und sorgte damit für einigen Trubel. Er wolle sich auf den Verein konzentrieren, lautete die Begründung. Die aktuelle Nicht-Nominierung ist jedoch keineswegs als Retourkutsche des Verbandes anzusehen.
Nach der Verletzung des BVB-Profis habe er „nicht damit gerechnet“, dass der Außenstürmer „jetzt schon Spiele macht“, erklärt Di Salvo. Mehrere Monate fehlte Adeyemi aufgrund eines Anrisses am Syndesmoseband. Erst Ende Februar 2024 kehrte der 22-Jährige auf den Platz zurück. „Wir haben gemeinschaftlich entschieden, dass es besser ist, dass er zu Hause bleibt“, führt der U21-Bundestrainer aus. „Auch weil er nach den Spielen merkt, dass er noch nicht 100 Prozent fit ist – es zwickt noch.“