Wahnsinn in der Nachspielzeit – BVB ist Deutscher B-Junioren-Meister
Dramatischer kann ein Fußballspiel kaum verlaufen. Als alle schon mit einem Elfmeterschießen rechneten, gelang dem BVB der Siegtreffer im Finale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. Riedl schlug nach einem Eckball zum 3:2 (0:1, 2:2) in der 120.+1 Minute zu. Im Niederrheinstadion zu Oberhausen sahen 2443 Zuschauer bei sommerlichen Temperaturen zuvor die Treffer für Leverkusen durch Alajbegović (5.) und J. Mensah (90.+1) und Dortmund durch Tazameta (51.) und Ngambia Dzonga (90.+7).
Die beiden besten Klubs der Bundesliga West standen sich auch im Finale um die Deutsche Meisterschaft gegenüber. 2:2 und 2:1 lauteten die Resultate in der Liga aus Sicht der Leverkusener, die damit als Favorit in das Endspiel gingen. Der BVB hatte sich in der Vorschlussrunde gegen RB Leipzig (0:0, 3:2) durchgesetzt, während die „Werkself“ gegen Eintracht Frankfurt ein Elfmeterschießen benötigte (2:2, 6:5 n. Elfm.).
BVB-U17-Trainer Marco Lehmann zeigte sich vor der Partie siegessicher: „Wenn einer in der Lage ist, Leverkusen zu schlagen, dann sind wir es.“ Doch der ungeschlagene Staffelmeister vom Niederrhein benötigte keine lange Aufwärmphase. Schon nach fünf Minuten lag die Kugel im Dortmunder Tor. Alajbegović hob den Ball von der linken Strafraumseite über Herdes zum 1:0 hinweg ins lange Eck.
Die Bayer-Elf machte weiter Druck und kombinierte sich immer wieder in die Dortmunder Hälfte. Nach 26 Minuten setzte Torschütze Alajbegović einen Freistoß an den Querbalken. Aufregung in der 34. Minute: Die Leverkusener reklamierten auf Handspiel von Cena im Strafraum. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Schultze blieb stumm. Culbreath scheiterte mit einem Schuss am stark reagierenden Herdes (37.).
Leverkusen ließ den BVB nicht zur Entfaltung kommen und ging mit einer verdienten Führung in die Pause.
BVB meldet sich zurück
Die Dortmunder kamen wie verwandelt aus der Kabine. Mit ihrem Kurzpassspiel drückten sie den Gegner in die Defensive. Wie schon im ersten Durchgang gab es auch in den zweiten 45 Minuten einen frühen Treffer zu bejubeln. Tazameta schnappte sich einen hohen Ball, schob mit Diallo einen Mitspieler aus dem Weg und hämmerte das Leder zum Ausgleich in die Maschen (51.).
Der BVB setzte nach. Ngambia Dzonga verfehlte bei seinem Schuss von der Strafraumgrenze das Tor nur knapp (57.). Kaba kam zum Kopfball, traf aber nicht das Ziel (62.). Von den vor dem Wechsel so starken Leverkusenern war jetzt kaum noch etwas zu sehen.
Auch in der Schlussphase der regulären Spielzeit blieben die Schwarz-Gelben am Zuge. Tazameta verpasste das Tor mit seinem Schuss aus 18 Metern (81.).
Dann schlug das Bayer-Team in der Nachspielzeit zu. J. Mensah behauptete sich gegen die Dortmunder Abwehr und traf aus 17 Metern links unten zum 2:1 für Leverkusen (90.+1). Die Entscheidung bedeutete das Tor jedoch nicht. Etcibasi kam im Sechzehner zu Fall und der Unparteiische zeigte auf den Punkt. Ngambia Dzonga behielt die Nerven und netzte zum 2:2 ein (90.+7). Damit ging es in die Verlängerung.
Riedl kommt und trifft
Der Kräfteverschleiß machte sich jetzt bei beiden Teams bemerkbar. Immer wieder zeigten sich Krämpfe bei den Spielern. Größere Vorteile verbuchte jetzt weder der BVB noch die Werkself. Viele Chancen gab es in der Extra-Zeit nicht zu vermelden. In der 115. Minute wurde es vor dem Dortmunder Tor gefährlich, als Herdes einen Eckball erst im Nachfassen sichern konnte.
Wahnsinn in der Nachspielzeit der Verlängerung: Ein Eckstoß von Wörsdörfer fiel Riedl auf den Kopf und von dort zum 3:2-Siegtreffer in das Leverkusener Tor (120.+1).
BVB: Herdes – Cena, Benkara, Reggiani, Feddersen (46. Mahjoubi, 99. Riedl) – Degener (96. Blaszczyk), Kaba – Fleck, Ngambia Dzonga (106. Wörsdörfer), Diallo (86. Etcibasi) – Tazemeta
Bayer 04: Schlich – Ukpeigbe (118. Meurer), Pohl, Hawighorst, Gernhardt (106. Kurowski) – N. Mensah, Buono – Alajbegović (69. J. Mensah), Onyeka (82. Izekor), Culbreath (90.+1 Domnic) – Stepanov
Tore: 0:1 Alajbegović (5.), 1:1 Tazameta (51.), 1:2 J. Mensah (90.+1), 2:2 Ngambia Dzonga (90.+7), 3:2 Riedl (120.+1)