Interviews

Ex-BVBler Nelson Valdez im Interview: „Klopps Vertrauen große Hilfe“

Nelson Valdez für Borussia Dortmund gegen den Hamburger SV.
Photo by Friedemann Vogel/Bongarts/Getty Images

Vor Partien in der Bundesliga werden gerne Ehemalige befragt, die einst für beide Kontrahenten am Ball waren. Bei Nelson Valdez gibt es sogar drei Stationen bei den beiden heutigen Gegnern Werder Bremen und Borussia Dortmund, denn seit 2022 ist er Co-Trainer bei der U23 der Hanseaten. Im Interview mit der WAZ äußert er sich zu seiner Zeit beim BVB und zur Gegenwart.



Der in ärmsten Verhältnissen in Paraguay aufgewachsene Nelson Valdez kam 2011 nach Deutschland, als gerade 17-Jähriger wechselte er zunächst zu den Amateuren von Werder Bremen. Dort schaffte er den Sprung zu den Profis, wo er von 2002 bis 2006 in 80 Ligaspielen 21 mal traf. Genug für die damals bei Borussia Dortmund Verantwortlichen, um den Stürmer nach Westfalen zu locken.

Manager Michael Zorc und der damalige Trainer Bert van Marwijk hätten sich in vielen Gesprächen um ihn bemüht, erzählt Nelson Valdez der WAZ. Als er sich schließlich zum Wechsel zum BVB entschloss, verlief seine Zeit dort zwischen 2006 und 2010 keineswegs immer positiv.

Bis zum 32. Spieltag musste er auf sein erstes Tor warten, hatte zuvor oft mit viel Pech gehadert oder auch unglücklich agiert. In jedem Fall waren die Kritiker schon laut geworden, dass der heute 40-Jährige ein Fehleinkauf sei. Später ließ er die meisten Kritiker verstummen, als er auch im schwarzgelben Dresse endlich sein Potenzial abrief.

Jürgen Klopp
Foto: imago images

Klopp schenkte Valdez beim BVB das benötigte Vertrauen

Vor allem startete er durch, als 2008 Jürgen Klopp als Trainer Borussia Dortmund übernahm. Wegen des großen Zuspruchs seines neuen Trainers habe es endlich so geklappt wie erhofft, weshalb er auch seinen großen Traum leben konnte, 2010 für Paraguay an der WM teilzunehmen. Das nötige Vertrauen zu erhalten, sei für einen Spieler stets wichtig und genau das habe Klopp geleistet.

Außerdem erinnert er sich gerne daran, dass auch die Dortmunder Fans ihn unterstützten, selbst als es für ihn – immerhin 5 Millionen Euro teuer – nicht gut lief. Als der BVB dann Lucas Barrios und Robert Lewandowski verpflichtete, endete Valdez‘ Zeit in Dortmund, die ihn aber noch heute mit „Sympathie, Dankbarkeit und Respekt“ an den BVB denken lässt.

Die Daumen drücken wird er dennoch heute für Werder Bremen, schließlich ist er dort seit 2022 angestellt und wird sicher im Stadion sein, wo sich für die BVB-Fans ein anderer Blick aufs Geschehen als gewohnt ergeben wird. Seinen früheren Mitspieler Nuri Sahin hat Nelson Valdez allerdings nicht kontaktiert. Das werde er erst nach der Partie machen, in der der Bessere gewinnen möge, wünscht sich der frühere Dortmunder und Bremer Stürmer.

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