Nach Gerichtsverfahren: Ex-BVB-Profi Nico Schulz hält sich bei Viertligist fit
Sein letztes Fußballspiel liegt lange zurück. Vor mehr als zwei Jahren stand Nico Schulz (31) beim 3:1-Auswärtserfolg von Borussia Dortmund in der Bundesliga gegen Greuther Fürth auf dem Platz. Am 33. Spieltag der Saison 2021/22 gab er seine Abschiedsvorstellung in Schwarzgelb. Seit seiner Vertragsauflösung im Sommer 2023 sucht der Linksverteidiger einen neuen Klub – bislang vergebens.
Für Schlagzeilen sorgte Schulz abseits des grünen Rasens. Ende Februar 2024 lief ein Gerichtsverfahren wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung in drei Fällen an seiner damaligen Lebensgefährtin gegen den gebürtigen Berliner. Gegen eine Zahlung einer Geldauflage über 150.000 Euro an fünf soziale Einrichtungen wurde es eingestellt. Zudem zahlte der 31-Jährige nach einem außergerichtlichen Täter-Opfer-Ausgleich Schadensersatz in nicht genannter Höhe an die Frau.
Die Hoffnung, seine Profikarriere fortzusetzen, hat Schulz nicht aufgegeben. Seit vier Wochen hält er sich bei Regionalligist SV Babelsberg 03 fit. Dies sei mit dem Mannschaftsrat der Potsdamer sowie Trainer André Meyer (40) abgesprochen, heißt es in einem Bericht der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Bei dem Viertligaklub schnürt sein jüngerer Bruder Luca (25) die Fußballschuhe.
Babelsbergs Sportvorstand Paul Bachmeyer bestätigt die Meldung: „Die Anfrage kam von seinem Bruder, der Trainer und der Mannschaftsrat haben es abgesegnet. Es geht dabei aber nicht um einen Vertrag, er kickt einfach als Trainingsgast ein bisschen mit.“ Als Spieler ohne Kontrakt könnte Schulz trotz des Endes der Sommer-Transferperiode noch bei einem neuen Klub anheuern.
Wechsel nach England scheiterte
„Ich bin dankbar für die Möglichkeit, mich hier fit halten zu können. Das ist eine gute Truppe, es sind alles gute Jungs“, beteuert der frühere Dortmunder, der in der Bundesliga auch für Hertha BSC, Borussia Mönchengladbach und 1899 Hoffenheim auflief (162 Einsätze). Im vergangenen Winter zerschlug sich ein Engagement beim englischen Zweitligisten Sheffield Wednesday nach Protesten einer weiblichen Fanorganisation.
„Wir werden sehen, was kommt“, sagte Schulz jüngst am Rande der Regionalligabegegnung zwischen Babelsberg und dem VFC Plauen (2:1).