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„Mutige Entscheidungen“ treffen – Lars Ricken über Dortmunds Talente-Plan

Lars Ricken
Foto: IMAGO

Youssoufa Moukoko (19)? Wechselte zu OGC Nizza. Paris Brunner (18)? Kickt derzeit bei Cercle Brügge. Tom Rothe (19)? Verteidigt beim 1. FC Union Berlin. Wo sind nur all die Talente von Borussia Dortmund hin? Doch für die Zukunft sieht Sport-Geschäftsführer Lars Ricken keinesfalls schwarz. „Die nächste Generation steht bei uns bereit!“, kündigt der 48-Jährige an.



„Im Sommer haben wir bewusst auch mutige Entscheidungen getroffen, um eigene Nachwuchs-Spieler fest in den Profi-Kader einzubauen“, erläutert Ricken im Gespräch mit der Bild-Zeitung die Maßnahmen des Bundesligisten. Ein Blick in das Aufgebot bestätigt den Klub-Verantwortlichen. So feierte Julien Duranville (18) jüngst sein Debüt in der Nationalmannschaft Belgiens. Im DFB-Pokal trug sich der Flügelflitzer beim 4:1-Erfolg gegen den 1. FC Phönix Lübeck in die Torschützenliste ein.

Auch der 20 Jahre alte Jamie Gittens sorgte in der noch jungen Bundesligasaison bereits für Furore. Beim 2:0-Sieg zum Auftakt gegen Eintracht Frankfurt schnürte der Engländer nach seiner Einwechslung in der 59. Minute einen Doppelpack. Mit Almugera Kabar (18), Kjell Wätjen (18) und Cole Campbell (18) durften in der Vorbereitung bereits einige Youngster vorspielen. Auch Filippo Mané (19) lauert als Innenverteidiger Nummer vier im Kader auf seine Chance.

Weiterhin „die Hand drauf“

Die Abgänge von Moukoko, Brunner & Co. bedauert Ricken: „Es ist natürlich schade, wenn Talente gehen, die wir über Jahre bei Borussia Dortmund begleitet und ausgebildet haben.“ Der BVB-Geschäftsführer erläutert die Transfers: „Jeder Fall hat immer eigene Gründe und hinter jedem Fall steht ein Abwägungsprozess.“ Aus den Augen, aus dem Sinn sind die Top-Talente keinesfalls. „Wir werden ihre Entwicklung weiterhin beobachten und haben in dem einen oder anderen Fall auch die Hand weiterhin drauf“, betont der Ex-Profi.

Nach Informationen von Sky besitzen die Dortmunder im Fall von Rothe eine Rückkaufoption in Höhe von rund zehn Millionen Euro. Zudem sollen sich die Schwarz-Gelben ein Matching-Recht haben zusichern lassen. Sie erhalten demzufolge Informationen über Angebote anderer Klubs und können selbst eine Offerte einreichen. Im Zweifelsfall zieht der BVB die Rückkaufsoption.

Im Gespräch bei der Borussia ist dem Boulevardblatt zufolge eine Kooperation mit einem anderen Verein. Dort könnten junge Spieler auf Leihbasis Erfahrung sammeln.

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