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Kind-Kritik an Watzke – BVB-Boss wehrt sich

Hans-Joachim Watzke
Foto: IMAGO

Viele Jahre bestimmte Martin Kind die Geschicke von Hannover 96. Der 80 Jahre alte Unternehmer wirkte bei den Niedersachsen als Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer. Die 50+1-Regel ist ihm schon lange ein Dorn im Auge. Jetzt erneuerte er seine Kritik – und erntete heftigen Widerspruch von Hans-Joachim Watzke (65).



Kind missfällt schon seit langem, dass die Mehrheit der Stimmrechte an einem Profifußballklub (50 Prozent der Stimmen plus eine) der Verein innehat. Diese Vorschrift verhinderte, dass der einstige 96-Boss Mehrheitseigner beim heutigen Zweitligisten aus der Landeshauptstadt werden konnte. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wies im Juli 2018 einen entsprechenden Antrag Kinds zurück.

Überwunden hat der 80-Jährige diese Absage bis heute nicht. „Die DFL ist ein Kartell, das ist meine tiefste Überzeugung“, wetterte Kind beim „Big Bang KI Festival“ in Berlin. „Wir haben keinen wettbewerbsgleichen Markt. Er ist verzerrt ohne Ende. Unter diesen Rahmenbedingungen haben wir keine Chance, je an den FC Bayern heranzukommen“, beanstandete der Unternehmer.

Kritik übte Kind auch an dem Rückzieher der DFL, einen externen Investor an Bord zu holen. Massive Fan-Proteste ließen den geplanten Deal platzen. „Das müssen mir die Verantwortlichen der Zukunft mal erklären, wie sie nur irgendeine Entscheidung durchsetzen wollen“, erklärte Kind und begründete seinen Einwand: „Sie haben das Signal gegeben: Wenn ihr Bälle genug habt und laut genug seid, dann werden wir jede Reform nicht mehr durchführen.“ DFL-Präsidiumssprecher Watzke habe mit dem Abbruch des Investoren-Deals „einen Riesenschaden im deutschen Fußball angerichtet“, lederte der gebürtige Walsroder los.

„Nur noch Verbitterung“

Kind betonte, dass er von Leuten, „die angeblich Business- und Führungsqualität haben“, erwarte, „dass sie wissen, was sie tun“. Der 80-Jährige ergänzte: „Auf Basis von Populismus Entscheidungen zu treffen, das ist für mich indiskutabel.“

Via Bild-Zeitung schoss der heftig kritisierte Watzke zurück. „Dem Kind hat doch gerade erst sein eigener Verein den Stuhl vor die Tür gestellt“, erinnerte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund an den Rausschmiss Kinds bei Hannover 96. „Insofern ist es für mich völlig irrelevant, was er erzählt. Da klingt ja nur noch Verbitterung durch!“

Unterstützung erhielt Watzke vom DFB-Geschäftsführer Sport Andreas Rettig. Der 61-Jährige verteidigte die Begrenzung von Investoren-Anteilen: „Wenn 50+1 kippt, werden wir am Ende eine Forbes-Tabelle und keine Sporttabelle haben.“

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