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SZ-Podcast zur Entwicklung beim BVB: Hat Sahin ein „Vermittlungsproblem“?

Nuri Sahin
Foto: IMAGO

Borussia Dortmund liefert dasselbe Schauspiel wie seit Jahren schon. Die Presse tituliert den BVB nach seinen so unterschiedlichen Ergebnissen gegen Stuttgart, Celtic und Union Berlin als „Meister des Wankelmuts“, Ursachen werden weiter verzweifelt gesucht. Im Podcast „Und nun zum Sport“ der Süddeutschen Zeitung blickt BVB-Experte Freddie Röckenhaus umfassend auf die jüngsten (Personal-) Entscheidungen und deren Folgen.



Zunächst einmal bezweifelt Röckenhaus, dass diese mangelnde Mentalität ein ureigenes Problem von Borussia Dortmund sei. Schließlich hätten sich die handelnden Personen – auf und neben dem Platz – in den letzten Jahren doch immer wieder, von Ausnahmen abgesehen, stark verändert. Eine „DNA“ mit nicht ausreichender Willensstärke kann er also nicht in Dortmund ausmachen. Ebenso wenig lässt er Gregor Kobels Erklärung von zu vielen Reisen gelten. Profis seien dies auf diesem Level gewöhnt.

Vielmehr müsse man genauer hinschauen, wer da jeweils nicht die Konstanz in seine Leistungen bringe. Am Reißbrett, fährt Röckenhaus fort, sei der BVB-Kader der Saison 2024/25 vorzüglich geplant. Wenn man Spieler wie Waldemar Anton, Serhou Guirassy oder Pascal Groß bekommen (und bezahlen) könne, dann müsse man das unbedingt tun.

Dass das, was man am Reißbrett entwirft, im Fußball aber selten 1:1 so auf dem Platz zu sehen ist, das habe Röckenhaus schon im Sommer in der SZ angemerkt.

Richtige Entscheidung, Terzic beim BVB hinauszudrängen?

Möglicherweise habe Nuri Sahin, als junger und vor allem unerfahrener Trainer, der er noch ist, ein „Vermittlungsproblem“. Dass Sahin viele Ideen mitbringe, während man Edin Terzic vorwarf, gar keine Spielidee zu haben, sei nur dann begrüßenswert, wenn er diese seinen Spielern auch so vermitteln könne, dass diese wüssten, was zu tun sei.

Aktuell überwiege der Eindruck, dass so mancher Borusse auf dem Rasen ratlos ist, was seine Aufgabe ist. Weshalb die individuelle Qualität nicht so zum Tragen komme, wie wenn dieser Aspekt geklärt sei.

Inzwischen seien auch die Aufgabenfelder zwischen Ricken, Kehl, Mislintat und Sammer genauer abgesteckt. In diesem Kreis plus Hans-Joachim Watzke sei natürlich auch darüber diskutiert worden, ob man überhaupt Sahin zum Chefcoach befördern solle. Vorerst werde es zu keiner Trainerdiskussion kommen, trotz der heftigen Ausschläge nach unten. Ewig aber, meint Röckenhaus, werde auch Sahin keine Schonfrist erhalten. Sollte der Abstand zu Rang 1 oder zumindest Rang 4 in der Bundesliga zu groß werden, werde auch Sahin in der Führung des BVB nicht unumstritten bleiben.

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