BVB in der Krise: Effenberg kritisiert Sahin und fehlende Führungsspieler
Stefan Effenberg lässt kein gutes Haar an Borussia Dortmund und Trainer Nuri Sahin. Mit scharfer Kritik an fehlenden Führungsspielern und der verpatzten Taktik wirft er die Frage auf: Wie kann der BVB aus der Krise kommen?
Nach der 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg wächst der Druck auf Borussia Dortmund und insbesondere auf Trainer Nuri Sahin. Der ehemalige Bundesliga-Profi Stefan Effenberg äußerte in der Sendung Doppelpass auf SPORT1 scharfe Kritik an der aktuellen Situation des Teams und an Sahins Entscheidungen.
„Sie haben eigentlich eine starke Achse. Wenn ich einen Fehler sehe, dann ist es die Rotation im Zentrum des Systems. Ich hoffe, dass er das erkennt“, erklärte Effenberg. Der Ex-Nationalspieler hebt hervor, dass die ständigen personellen Veränderungen den BVB daran hindern, nach dem Umbruch im Sommer eine neue Hierarchie zu entwickeln.
Ein zentraler Punkt seiner Kritik ist der Mangel an Führungsspielern. „Führungsspieler werden sich immer zeigen in schwierigen Phasen. Ich sehe keine bei Borussia Dortmund“, so der TV-Experte. Dies verdeutlicht er an der Personalie Emre Can, dem er eine große Verantwortung zuschreibt: „Er ist nicht gut genug, um immer zu spielen. Wir sind in einer Leistungsgesellschaft und wenn er die Leistung nicht bringt, dann hat er auf dem Platz nichts zu suchen.“
Effenbergs klare Ansage: Eigenverantwortung statt Taktik
Trotz seiner harten Worte betont der 56-Jährige, dass die Hauptschuld für die jüngsten Ergebnisse nicht allein bei Nuri Sahin liegt: „Die Mannschaft muss leben und liefern. Dann würden wir gar nicht über die da oben reden.“ Er sieht die Probleme des Teams nicht in der Taktik, sondern in der Eigenverantwortung der Spieler: „Es geht nicht um Taktik. Es geht um Eigenverantwortung. Du musst nicht immer Weltklasse spielen, aber eine gute Leistung abrufen, um gegen Union oder Augsburg zu gewinnen.“
Die Dortmunder hinterließen gegen den FCA einen ideenlosen Eindruck, besonders im Spielaufbau, wo sie keine Lösungen gegen das hohe Pressing der Gegner fanden. Vor beiden Gegentoren unterliefen dem BVB sowohl individuelle als auch mannschaftstaktische Fehler. In der Bundesliga hat sich die Mannschaft mittlerweile bis auf den siebten Platz durchgereicht, was die Notwendigkeit für eine schnelle Wende unterstreicht. Stefan Effenberg sieht dringenden Handlungsbedarf, um die Mannschaft aus der aktuellen Krise zu führen.