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„Geht auf dem Zahnfleisch“: Nuri Sahin liefert Personal-Update vor DFB-Pokal-Duell mit Wolfsburg

Nuri Sahin
Foto: IMAGO

Ein Blick auf die Ersatzbank zeigte die prekäre personelle Lage von Borussia Dortmund deutlich auf. In der Partie beim FC Augsburg (1:2) am vergangenen Samstag (26. Oktober) saßen dort mit Cole Campbell (18), Almugera Kabar (18), Filippo Mané (19) und Yannik Lührs (21) zu Beginn vier Spieler ohne jegliche Bundesliga-Erfahrung. Kjell Wätjen (18) kam auf immerhin drei Einsätze im Oberhaus. Auch im DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg (29. Oktober, 20.45 Uhr) muss Nuri Şahin (36) improvisieren.



Kabar und Campbell kamen in Augsburg zu ihrer Premiere im Oberhaus. Ersterer kassierte in der neunten Minute der Nachspielzeit Gelb-Rot. Ein Spiel, an das Kabar noch lange denken dürfte. „Man will die jungen Spieler so nah wie möglich an die Mannschaft heranführen, weil sie die Zukunft des Vereins sind. Es gibt natürlich idealere Szenarien, als in Augsburg bei Rückstand sein Debüt zu feiern“, beschreibt Şahin auf der Pressekonferenz am Montag die Zwickmühle, in der er steckt.

Auch in der Partie gegen die „Wölfe“ kann der BVB-Coach nicht aus dem Vollen schöpfen. Verzichten muss er definitiv auf Julian Ryerson (26/Adduktorenbeschwerden). Er hege „keine großen Hoffnungen“, verkündet Şahin die traurige Nachricht. Der Norweger „geht auf dem Zahnfleisch gerade“.

„Zählt jede Stunde“

Knapp dürfte es für Marcel Sabitzer (30/Rückenprobleme) und Waldemar Anton (28/Beckenprobleme) werden. Es „zählt jede Stunde“, ist der Fußballlehrer überzeugt. „Da wird erst in Richtung Anstoß klar, ob sie spielen können.“ Mit der Rückkehr von Niklas Süle (29) ist erst Mitte November zu rechnen. Der Verteidiger habe eine „sehr unglückliche Verletzung“ am Sprunggelenk. Şahin: „Die Verletzungen sind alle so komplex, da können wir der Athletikabteilung keinen Vorwurf machen.“ Auch auf Karim Adeyemi (22), Giovanni Reyna (21) und Yan Couto (22) muss er noch eine Weile verzichten.

Mit den zahlreichen Ausfällen habe keiner rechnen können. „Du kannst nicht in eine Saison gehen, mit der Planung, dass man jede Woche acht bis zehn Verletzte hat.“ Daher sei der Kader auch nicht zu dünn. „Du willst allen Spielern das Gefühl geben, gebraucht zu werden. In einem zu großen Kader geht das nicht. Man muss die richtige Balance finden“, betont Şahin. Letztendlich müsse auswärts „auch mal ein 1:0 reichen“.

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