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„Das geht gar nicht!“: BVB-Boss Ricken verteidigt Emre Can

Lars Ricken
Foto: IMAGO

Emre Can muss derzeit eine Menge aushalten. Fast nach jedem Spiel prasseln teils heftige Vorwürfe auf den 30 Jahre alten Kapitän von Borussia Dortmund nieder. Nicht selten gehen die Vorwürfe unter die Gürtellinie. „Sportliche Kritik“ sei gerechtfertigt, sagt Lars Ricken (48), Sport-Geschäftsführer des BVB. Doch wer über das Ziel hinausschieße, müsse mit rechtlichen Schritten rechnen.



Can erlebt gerade nicht die beste Zeit seiner Karriere. In der Champions League brach er bei der 2:5-Klatsche gegen Real Madrid ein Sprintduell gegen Vinicius Júnior (24) ab. Bei der 1:2-Niederlage in der Bundesliga beim FC Augsburg landete sein Klärungsversuch unglücklich vor den Füßen des Torschützen Alexis Claude-Maurice (26).

Gerade in den sozialen Netzwerken sorgen die Leistungen immer wieder für Diskussionen. Sein Trainer Nuri Şahin (36) nahm ihn nach der Augsburg-Partie laut Ruhr Nachrichten ausdrücklich in Schutz: „Bei ihm ist es im Moment keine rein sportliche Bewertung. Ich habe das Gefühl, dass es bei ihm extreme Schwarzmalerei ist.“

In dieselbe Kerbe schlägt jetzt auch der BVB-Boss. „Wie dieser tolle Mensch über Social Media teilweise verunglimpft wird – das geht gar nicht!“, ergreift Ricken in der Bild-Zeitung Partei für Can. Was sich in den sozialen Medien abspiele, gehe über das Maß des Erträglichen zum Teil weit hinaus. „Im Zweifel werden wir rechtliche Schritte einleiten, wenn Menschen, für die wir Verantwortung tragen, mit Hate Speech versehen werden“, kündigt der 48-Jährige an.

„Nicht seine besten Karriere-Wochen“

Aufgrund der großen Personalnot in Dortmund musste Can in Augsburg auf der rechten Abwehrseite aushelfen. Bei der DFB-Pokalniederlage in Wolfsburg (0:1 n. Verl.) gab der Mittelfeldspieler sogar den Innenverteidiger. „Er hat in Wolfsburg eine blitzsaubere Partie gespielt“, betont Ricken, ergänzt aber auch: „Dass sportlich nicht seine besten Karriere-Wochen hinter ihm liegen, weiß Emre selbst.“

Für den BVB-Verantwortlichen ist der Wert Cans weiterhin unbestritten. „Vor 18 Monaten hat eine Aktion gefehlt, dann wären wir mit ihm Meister geworden. Er hat uns ins Finale nach Wembley geführt“, erinnert Ricken an die Bedeutung des 48-maligen Nationalspielers (Vertrag bis 2026).

„Ich habe mich bei ihm bedankt, weil er sich so sehr um die jungen Spieler kümmert“, bestätigt Ricken die Bedeutung Cans. Er ist überzeugt: „Wir brauchen ihn als Mensch, seinen Kampf, seine Erfahrung, seine Positionsflexibilität.“

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