„Größte Ehre“: BVB-Geschäftsführer Watzke erhält Leo-Baeck-Preis
Besondere Ehre für Hans-Joachim Watzke: Der BVB-Geschäftsführer wurde für sein Engagement gegen Antisemitismus mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet und appellierte an die gesamte Gesellschaft, sich diesem Kampf anzuschließen.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist für sein langjähriges Engagement gegen Antisemitismus mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet worden – der höchsten Ehrung des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der Preis, verliehen im Berliner Olympiastadion, würdigte Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben.
Bei der Verleihung zeigte sich Watzke tief bewegt und sprach von der „größten Ehre seines Lebens“. Er betonte die Wichtigkeit einer gemeinsamen Verantwortung im Kampf gegen Antisemitismus: „Der Kampf gegen Antisemitismus muss von der gesamten Gesellschaft geführt werden.“ Dabei habe auch der Fußball eine besondere Rolle und „Strahlkraft“, so der 56-Jährige, denn „der Fußball kann und muss sich ebenfalls deutlich positionieren“. Er appellierte an alle, dabei „Mut und Zivilcourage“ zu zeigen. Für Watzke, der seit seiner Kindheit Interesse an jüdischer Geschichte und insbesondere dem Holocaust hat, ist es eine persönliche Mission, das Erbe der Vergangenheit zu bewahren: „Ein solches Leid darf dem jüdischen Volk nie mehr widerfahren.“
Eine Ehrung für das gesamte BVB-Team
In seinen Worten nahm Watzke die Auszeichnung stellvertretend für alle BVB-Mitarbeiter entgegen, da er die gemeinsame Verantwortung betonte: „Denn alle müssen das mittragen.“
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hielt die Laudatio und hob Watzkes „hohes persönliches Engagement“ hervor. Wüst lobte die besondere Rolle des Fußballs in der Gesellschaft und sah den BVB-Boss als Vorbild, der sich „mit großem Einsatz gegen Antisemitismus und Ausgrenzung“ stelle – sowohl in der Öffentlichkeit als auch hinter den Kulissen. Watzke, so Wüst weiter, habe die gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs früh erkannt.
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, würdigte ebenfalls Hans-Joachim Watzkes nachhaltiges Engagement und unterstrich die „Empathie“ des BVB mit der jüdischen Gemeinschaft – sowohl in Deutschland als auch international. Besonders hervorgehoben wurde, dass Borussia Dortmund als einer der ersten deutschen Vereine antisemitische Gewalt auf der internationalen Bühne deutlich verurteilt habe, etwa jüngst bei einem Vorfall in Amsterdam.