Eine Meisterschaft durfte Marco Reus in seiner Karriere erst einmal feiern – bis Samstag. Mit Los Angeles Galaxy siegte der 35-Jährige im Finale der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) mit 2:1. „Für mich ist es riesig, die Trophäe zu gewinnen!“, jubelt die BVB-Legende nach dem Triumph.
2008 hatte Reus mit LR Ahlen den Titel in der Regionalliga Nord geholt und war dadurch in die 2. Bundesliga aufgestiegen. An seiner Seite stand mit Kevin Großkreutz (heute 36) eine weitere Dortmunder Vereinsikone. Mit dem BVB gewann er zweimal den DFB-Pokal sowie dreimal den Supercup. Die Meisterschale durfte er am Borsigplatz jedoch nie in die Höhe recken. Es verwundert daher nicht, wenn Reus im Interview mit dem Kicker sagt: „Einfach wunderbar, es ist ein unglaubliches Gefühl. Wir sind überglücklich, dass wir es am Ende geschafft haben.“
Im August heuerte Reus beim Rekordmeister der MLS an. Seit seinem Wechsel lief er elfmal für Galaxy auf (ein Treffer, drei Vorlagen). „Ich hab es am Anfang gesagt, dass ich hier versuchen werde, der Mannschaft zu helfen und es das einzige Ziel ist, den Titel zu holen. Dass es nach nur drei oder vier Monaten geklappt hat, ist unglaublich“, freut sich Reus.
„Leider nicht so oft geklappt“
Der gebürtige Dortmunder erinnert sich an seine Zeit beim BVB. „Man arbeitet immer seine ganze Karriere darauf hin, erfolgreich zu sein und versucht, so viele Finals wie möglich zu erreichen und sie dann auch zu gewinnen. Das hat bei mir in Deutschland leider nicht so oft geklappt“, meint Reus.
Trotz Schmerzen in der Leistengegend ließ er es sich nicht nehmen, im MLS-Finale auf dem Platz zu stehen. Eine Viertelstunde vor Schluss kam er in die Partie. „Wenn es ein normales Spiel gewesen wäre, hätte ich nicht gespielt – keineswegs“, verrät Reus. Er habe vor der Begegnung lediglich eine halbe Stunde trainiert, gesteht der 35-Jährige.
Obgleich Reus lange Zeit vor der Gelben Wand in Dortmund gespielt hat, lobt er die Galaxy-Fans für ihre Unterstützung. „Es war unglaublich. Sie waren die ganze Saison so, und besonders in den Play-offs“, sagt er und ergänzt: „Wir hatten während der gesamten Play-offs Heimspiele, und sie haben uns immer geholfen zu gewinnen.“