Presseschau Borussia Mönchengladbach vs. BVB: „Dortmund ohne Struktur und Spielwitz“
1:1 heißt es am Ende nur, nachdem der BVB bei Borussia Mönchengladbach erst durch einen sehenswerten Treffer von Jamie Gittens in Führung geht. Die Diskussion umfasst weitere Themen, die sich in den 90 umkämpften Minuten ergaben. An mancher Stelle findet man gar einen Abgesang auf den BVB als Nummer 2 im deutschen Fußball.
Im Mittelpunkt hätten drei Situationen gestanden, berichtet die Sportschau, in denen Mönchengladbach einen Strafstoß verlangte. Nur einmal entschied Schiedsrichter Tobias Stieler so, wie von den Gastgebern erhofft, weshalb der BVB sich in besondere in der ersten, ans EM-Viertelfinale erinnernden Szenen habe glücklich schätzen können. Ansonsten habe die erste Hälfte nicht viel zu bieten gehabt. Danach kam Gladbach besser aus der Kabine, dennoch passierte lange Zeit nichts. Nach Gittens Führung musste sich der BVB aber bei Torhüter Gregor Kobel bedanken, dass man nur ein Gegentor kassierte, wenn auch Guirassy am Ende noch einmal eine extrem gute Torchance vergab.
Die Partie habe nicht gehalten, was die Ansetzung versprach, bedauert Roland Zorn in der FAZ. Stattdessen hätten die Diskussionen um die Entscheidungen des Referees die Wirkung dieses Abendspiels dominiert.
Auswärtsmisere des BVB wird zum Problem für Trainer Sahin
Die Süddeutsche Zeitung legt den Fokus auf die Kommentare des BVB zur dann tatsächlich gefällten Elfmeterentscheidung. Weil die Dortmunder im zunächst ausgebliebenen Pfiff keine klare Fehlentscheidung sahen, sei der Einsatz des VAR unangebracht gewesen, lamentierten diese. Relevanter sei aber, dass sich durch die Auswärtsschwäche die CL-Plätze immer weiter entfernen, was eine Gefahr nicht zuletzt für Trainer Sahin mit sich bringe. Vorerst stünden jetzt aber Heimspiele an, darunter die „kontinentale Knallerpartie“ gegen den FC Barcelona. In der, auch das gibt es aus Mönchengladbach zu berichten, der BVB vielleicht auf zwei neu Verletzte verzichten muss: Niklas Süle und Maximilian Beier seien genauso wie der in Gladbach komplett fehlende Julian Brandt angeschlagen.
Zu viel Lärm um die Schiri-Entscheidungen gibt es auch aus Sicht der WAZ. Denn nun warte man seit acht Monaten auf einen Auswärtssieg. Der letzte gelang im April, zufällig in Mönchengladbach. Aktuell sei einzig Gittens ein Unterschiedsspieler. Und auch, wenn man prinzipiell wenige Szenen des Gegners zugelasse habe: Im eigenen Aufbau ließen die Schwarzgelben es wieder einmal an klarer Strutkur und Spielwitz mangeln. Den nächsten Schritt nach vorne habe man mit diesem Auftritt jedenfalls verpasst.