BVB-Fan Atze Schröder: Inzwischen nur noch „auf Augenhöhe mit Augsburg“
Atze Schröder ist einer der bekanntesten deutschen Comedians und Fan von Borussia Dortmund. Diese beiden Eigenschaften ließen die Redaktion von Sport1 Schröder zum Interview einladen, mit dem Schwerpunkt BVB und weniger seine eigenen Aktivitäten. So ausführlich wie deutlich bezieht der Komiker dabei Stellung zu den diversen Brandherden und jüngeren Entwicklungen bei seinem Herzensclub.
Grund für die wankelmütigen Leistungen seines Herzensclubs sei vor allem ein Umstand: Es fehle eine Führungsfigur. Die infrage kommenden Spieler zählt er dabei alle selbst auf: Jamie Gittens? Sei es definitiv nicht. Auch auf Niklas Süle könne man sich diesbezüglich nicht verlassen und selbst derjenige, der es in dieser Saison eigentlich sein sollte – Julian Brandt – findet keine Gnade bei der Bewertung durch Atze Schröder. Auch Brandt sei zumindest aktuell kein Leadertyp. Selbst Emre Can, der kein schlechter Typ sei, gehe nicht voran, wie es ein Kapitän tun müsse.
Es gebe schlicht kein „Alphatier“ im aktuellen Kader des BVB. Was auch an den starken Charakteren beim BVB abseits des Spielfeldes liege. Solange sich daran nichts ändere, kein solches Alphatier auf dem Platz installiert werde, werde sich auch nichts bessern, mutmaßt Atze Schröder.
Schröder sieht Watzkes Entscheidungen kritisch
Resultat dieser mangelnden Führungsstärke sei, dass der BVB „nur noch eine ganz normale Mannschaft“ sei, die der Comedian „auf Augenhöhe mit Augsburg“ sieht. „Wahrlich keine Spitzenmannschaft“ sei das, was sich derzeit im Trikot des BVB auf den Rasen der Bundesliga tummelt.
Während er den Abgang von Terzic bedauert, hält er immerzu auf Stallgeruch zu setzen für keine gute Idee. Erneut eine quasi-interne Lösung bevorzug zu haben, könne diesmal ins Auge gehen. Frisches Blut von außen hielte Atze Schröder für wünschenswert. Ein Typ wie Kompany hätte Dortmund gut getan und findet einen unterhaltsamen, aber auch bezeichnenden Vergleich im Auftreten von Kompany und Sahin: „Hier spricht der Papst, dort der Messdiener.“
Hauptgrund für all diese Probleme, die Borussia Dortmund anhäufe, sei Hans-Joachim Watzke, den Schröder kritisch sieht. Dieser sei verantwortlich dafür, Sahin schon jetzt zum Cheftrainer gemacht zu haben. Was nach Schröders Ansicht zu früh kommt, der bei dieser Trainerwahl ein „komisches Gefühl“ hat. Er selbst, scherzt Schröder ausgangs des Interviews, könne aber nicht mehr helfen. Dafür fehle ihm in seinem Alter die Kondition.