Das sind die Gewinner und Verlierer der Systemumstellung beim BVB

Lange wollte es dem neuen Trainer Niko Kovac nicht gelingen, Borussia Dortmund auch in der Bundesliga zurück in die Erfolgsspur zu führen. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge, die auch noch überzeugend erreicht wurden, stellt sich die Lage mit aller bei dieser Mannschaft des BVB gebotenen Vorsicht besser dar. Kovac‘ Systemumstellung erzeugt aber nicht nur Gewinner.
Die Ruhr Nachrichten werfen einen Blick darauf, für welche Spieler des BVB sich die persönliche Situation durch die Änderungen von Niko Kovac verbessert und für wen sie sich verschlechtert hat.
Dortmunds neuer Trainer vollzog die Abkehr vom jahrelang bei Borussia Dortmund praktizierten 4-2-3-1. Seit dem Heimspiel gegen Mainz 05 agiert das Team im 3-5-2, wodurch man insgesamt stabiler auftritt. Zudem wirkten die Offensivbemühungen in den letzten beiden Partien variabler, was in der Konsequenz zu zwei klaren Siegen führte.
Erster Profiteur der neuen Vorgehensweise sei Karim Adeyemi, meinen die RN. Er harmoniere bestens mit Maximilian Beier, könne seine Stärken als Zulieferer für die nun zwei Stürmer optimal einbringen. Ob das auf der linken oder der rechten Seite geschieht, ist dabei unerheblich und ein zentraler Punkt der neuen offensiven Variabilität beim BVB.

Neuer BVB-Trainer Kovac kein Vorteil für Jamie Gittens
Auch Beier selbst zählt die Zeitung zu den Gewinnern der Umstellung und das sogar mit dem größten Plus für sein eigenes Spiel. Vier Scorerpunkte aus den letzten beiden Spielen unterstreichen dies. In seiner neuen Rolle als zweiter Stürmer darf Beier nun so agieren, wie es ihm am meisten liegt. Von Beiers starken Auftritten profitiert der gesamte BVB.
Weiterer Gewinner sei Waldemar Anton. Er gelangte zwar quasi als Notlösung als rechter Verteidiger zurück ins Team, hat sich aber ebenfalls mit überzeugenden Auftritten wieder in der Mannschaft festgespielt. Zumal er ohnehin durch sein sonstiges Verhalten positive Resonanz von der Clubführung erntete.
Schlechter ist die eigene Lage hingegen für drei Spieler geworden. Jamie Gittens kommt unter Kovac nicht in Tritt, fiel zuletzt nur noch durch Frustaktionen auf. In der Hinrunde noch eine der wenigen positiven Erscheinungen im Kader, wird ihm jetzt sein oft zu nachlässiges Defensivverhalten angekreidet. Dürfte den BVB im Sommer aber ohnehin in Richtung englischer Heimat verlassen.
Trotz der Umstellung auf drei Innenverteidiger zählt Niklas Süle weiterhin nicht zum Stammpersonal. Das viele Lob, das Kovac zu Amtsantritt verteilte, klingt inzwischen schal angesichts der geringen Einsatzzeiten, die der Coach ihm gewährt. Er komme „einfach nicht in Tritt“, resümieren die RN. Das verletzungsbedingte Saison-Aus von Nico Schlotterbeck wird wohl dennoch dazu führen, dass man nun vermehrt auf ihn setzen muss.
Julien Duranville ist ein Sonderfall, war er doch ohnehin noch nicht wirklich in der ersten Mannschaft des BVB angekommen. Zwar stehen in dieser Saison 19 Einsätze in allen Wettbewerben zu Buche. Im Schnitt spielte der Belgier aber nur 32 Minuten pro Einsatz. Kovac setzt in dieser heiklen Lage auf gestandene Profis. Für Experimente sei nicht der richtige Zeitpunkt. Deshalb entfernt sich Duranville immer weiter von Chancen auf Einsätze, musste zuletzt sogar beim 3:3 gegen den FC Ingolstadt in der U23 des BVB Dienst tun – und wurde dort sogar ausgewechselt.