3 To-dos für den BVB, um im Auswärtsspiel in München zu bestehen

Momentan folgt für den BVB ein Highlight-Spiel nach dem anderen. Wenige Tage nach dem 0:4 in Barcelona in der Champions League steht die Dienstreise zum FC Bayern auf dem Programm. Diese war in den letzten Jahren selten sehr vergnüglich, das letzte Spiel beim Rekordmeister gewannen die Schwarzgelben aber.
Und auch diesmal gibt es eine Chance. Bayern geht personell nämlich auf dem Zahnfleisch. Ausfälle hat auch der BVB zu verkraften, aktuell ist der FCB aber deutlich mehr gebeutelt, hat außerdem ebenfalls international spielen müssen. Und auch verloren!
Das sind Faktoren, die dem BVB in die Karten spielen sollten. Allerdings reicht das nicht aus, um in München zumindest einen Punkt zu entführen. Man muss natürlich auch selbst etwas dafür tun. Drei Elemente sind dabei essenziell.
Punkt 1: Zurück zur Dreierkette
Vor dem Debakel in der Champions League gegen den FC Barcelona spielte der BVB erfolgreich in der Bundesliga gegen Mainz 05 und den SC Freiburg. Auffällig dabei: In beiden Partien spielten die Dortmunder mit einer Dreierkette. Niko Kovac wollte so für mehr Kompaktheit sorgen, die Außenbahnen flexibler besetzen und mit einem Doppelsturm die Möglichkeit haben, mehr Tiefenläufe anzubieten. Das funktionierte gut, zudem konnte gerade in diesem System Carney Chukwuemeka, der gegen Freiburg überragend war, seine Stärken ausspielen.
In Barcelona wechselte Kovac zur Viererkette und tat den Katalanen damit einen Gefallen. Auch ohne Nico Schlotterbeck ist eine Dreierkette aber gut spielbar, beispielsweise mit Waldemar Anton, Emre Can und Ramy Bensebaini. So könnte man für eine bessere Grundstruktur im Abwehrdrittel sorgen, hätte mehr Möglichkeiten zum Absichern und würde zudem das Pressing des FCB leichter aushebeln können, weil es schon tief mehr Anspielmöglichkeiten gibt. Der positive Nebeneffekt: Bayern verteidigt selbst riskant, bleibt man bei zwei Stürmern, dann würden diese oft in 1-gegen-1-Situationen kommen.
Punkt 2: Zurück zu den Basics
Damit das gelingt, müssen aber die Basics, die Kovac immer wieder betonte, funktionieren. Gegen Mainz und Freiburg war das der Fall, gegen Barcelona nur über 25-30 Minuten im gesamten Spiel. Kein Wunder, dass Can nachher bemängelte, man habe die Zweikämpfe nicht gut angenommen und sei „zu soft“ gewesen. Um in München, bei einem Gegner, der selbst ein wenig müde ist, bestehen zu können, braucht Dortmund eben diese Basics. Also Laufbereitschaft, Intensität, Mut, Wille. Das klingt banal, macht aber einen großen Unterschied.
Denn je mehr der BVB investiert und je mehr Zweikämpfe man gewinnt, desto mehr muss der FC Bayern an seine Schmerzgrenze gehen, eigene intensive Läufe hinlegen. Und das ist ein Spiel, das man in München zwischen den beiden Begegnungen mit Inter so gar nicht haben will.
Punkt 3: Sauberes Passspiel im Konter
Ein weiterer Punkt sind die Konter. Diese könnten dem FC Bayern besondere Probleme bereiten. Denn ohne Dayot Upamecano, Hiroki Ito, Alphonso Davies und dem mitspielenden Torhüter Manuel Neuer fehlt es schon an Qualität, Tempo und Absicherung. Inter konnte einige gute Konter gegen Bayern spielen, weil man nach Ballgewinn respektive Fehlern des Gegners nicht nur schnell, sondern auch präzise umschaltete. Hakan Calhanoglu, Nicolo Barella und co. spielten die Bälle exakt so, wie sie temperiert werden mussten. Das ist etwas, das der BVB definitiv auch im Repertoire haben sollte, wenn es in die Allianz Arena geht.
Räume werden vorhanden sein, Spieler wie Karim Adeyemi oder Maximilian Beier werden diese besetzen und immer wieder mit Sprints in diese Räume starten. Gefordert sind also vor allem der angesprochene Chukwuemeka, Pascal Groß, Felix Nmecha oder wer auch immer im Zentrum spielen wird. Sie müssen versuchen, die Stürmer in Szene zu setzen, damit sich große Chancen ergeben. Gelingt es dem BVB, all diese Punkte umzusetzen, dann besteht auch eine reelle Chance auf ein gutes Ergebnis in München.