Mit dem torlosen Unentschieden zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem VfB Stuttgart II ist der Vorsprung der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund auf den ersten Abstiegsplatz drei Spieltage vor Saisonschluss in der 3. Liga auf nur noch drei Punkte geschmolzen. Die Sorgen um die U23 werden beim BVB aber nicht nur wegen der Konkurrenz größer, sondern vor allem aufgrund der eigenen Verfassung.
Bei insgesamt nur zwei Siegen in den letzten Spielen war die 0:4-Niederlage am Samstag gegen die fast schon abgestiegene Zweitvertretung von Hannover 96 ein Tiefpunkt, nach dem die Verantwortlichen um eine Erklärung rangen. „Hannover hat uns vorgemacht, was Intensität bedeutet und was es braucht. Wir können mit absolut gar nichts zufrieden sein. Unsere Ausgangssituation ist jetzt schwieriger“, nahm der scheidende Trainer Jan Zimmermann gegenüber der „Reviersport“ kein Blatt vor den Mund.
Routinier Michael Eberwein deutete unterdessen ein mentales Problem an: „Wir wollten unbedingt gewinnen. Aber möglicherweise haben wir uns zu sehr selbst unter Druck gesetzt. Bis zum ersten Gegentor fühlte es sich eigentlich ganz gut an, ohne dass wir große Chancen hatten. Aber mit dem Doppelschlag gingen die Köpfe runter, das hat uns den Zahn gezogen.“
Die Erwartungshaltung als Hemmschuh?
Wie Eberwein ordnet auch der sportliche Leiter Ingo Preuß die Lage ein, der sogar von „Angst“ und „Unsicherheit“ sprach und die Erwartungshaltung vor dem Duell mit Hannover als Hemmschuh ausmachte: „Ich habe das Gefühl, dass einige einen Rucksack tragen, meinen, wir müssten heute unbedingt die Liga halten, indem wir die drei Punkte holen“, zitierte der „kicker“ die bereits in der Halbzeit getroffenen Aussagen von Preuß, die indes zu denken geben.
Denn an den letzten drei Spieltagen beim SV Wehen Wiesbaden, im direkten Duell mit Stuttgart II und beim 1. FC Saarbrücken benötigt der BVB wohl noch Punkte, um den Sturz in die Regionalliga zu vermeiden.