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Machtkampf beim BVB: Watzke gegen Lunow im Präsidenten-Duell

Reinhold Lunow und Hans-Joachim Watzke
Foto: IMAGO

Hans-Joachim Watzke will offenbar Präsident bei Borussia Dortmund werden. Doch Amtsinhaber Lunow macht ihm jetzt klar: Das wird kein Selbstläufer.



Bei Borussia Dortmund steht im November eine entscheidende Wahl an: Der Präsidentenposten wird neu besetzt. Hans-Joachim Watzke scheidet im Herbst als Geschäftsführer der BVB-Kapitalgesellschaft aus. Es gilt als wahrscheinlich, dass er anschließend für das Amt des Vereinspräsidenten kandidieren will – auch wenn er das bisher nicht offiziell bestätigt hat.

Wie die Ruhr Nachrichten berichten, will Amtsinhaber Dr. Reinhold Lunow, der das Präsidentenamt seit 2022 innehat, nicht kampflos seinen Posten räumen. Der 71 Jahre alte Internist hat bereits in einer Mitteilung erklärt: „Ich kandidiere erneut als Präsident von Borussia Dortmund, weil unser Verein einzigartig ist – und das soll so bleiben. Dafür brauchen wir ein starkes neues Miteinander: Aufbruch und Kontinuität, wirtschaftliche Stabilität und gesellschaftliche Verantwortung gehören untrennbar zusammen.“ Diese Entscheidung wurde intern bereits kommuniziert und dem Wahlleiter mitgeteilt.

Präsidentenwahl beim BVB: Ein Machtkampf kündigt sich an

Ursprünglich hatte es Überlegungen gegeben, Lunow könnte für Watzke Platz machen und als dessen Stellvertreter fungieren. Diese Pläne scheinen jedoch vom Tisch zu sein, sodass bei der Mitgliederversammlung am 25. November eine Kampfabstimmung möglich ist. Watzke zeigte sich gegenüber den Ruhr Nachrichten gelassen: „Es ist das gute Recht von Reinhold Lunow, sich für das Präsidentenamt zu bewerben. Ich werde mit den Gremien des BVB die Ableitungen daraus besprechen.“

Die Rivalität zwischen den beiden ist nicht neu. Lunow war ein entschiedener Kritiker des Sponsorendeals mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall, den Watzke und Marketing-Chef Carsten Cramer vergangenes Jahr vereinbarten. Diese Gegensätze spiegeln die unterschiedlichen Vorstellungen wider, die auf der Mitgliederversammlung möglicherweise zu einem offenen Machtkampf führen könnten. Watzke hatte bisher stets betont, eine Kampfkandidatur vermeiden zu wollen.

Zuletzt hatte das Fanbündnis „Südtribüne Dortmund“ den BVB-Boss überraschend scharf kritisiert. Mit Blick auf den bevorstehenden Rückzug von Hans-Joachim Watzke als Geschäftsführer, der „nach zwanzig überwiegend erfolgreichen Jahren“ geht, betonte das Fanbündnis in einem offenen Brief: „Der Abgang einer solch prägenden Figur bietet gleichzeitig die Chance auf einen echten Neuanfang fernab der insbesondere sportlich ausgeprägten Rückwärtsgewandtheit.“