Nach Strafbefehl gegen BVB-Star Adeyemi: Der DFB reagiert

BVB-Profi Karim Adeyemi hat einen Strafbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes erhalten – und der DFB wurde davon offenbar kalt erwischt. Kurz vor dem wichtigen WM-Quali-Spiel sorgt der Fall intern für Unruhe.

Borussia Dortmunds Offensivspieler Karim Adeyemi steht nach einem Strafbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes im Fokus – und der Zeitpunkt könnte für den Deutschen Fußball-Bund kaum ungünstiger sein. Kurz vor dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei sorgt der Vorfall intern für Unruhe.

Wie zunächst die Bild berichtet hatte, wurden bei Adeyemi ein Schlagring sowie ein Elektroimpulsgerät gefunden. Beide Gegenstände sind nach dem deutschen Waffengesetz verboten. Das Amtsgericht Wetter verhängte daraufhin 60 Tagessätze à 7.500 Euro – insgesamt also 450.000 Euro. Oberstaatsanwalt Michael Burggräf bestätigte, dass es sich um einen Strafbefehl gegen „einen 23-jährigen Profispieler“ handele und erklärte: „Dieser wurde durch das Amtsgericht in Wetter erlassen und ist am 30.10.2025 rechtskräftig geworden“.

Der DFB erfuhr nach SPORT1-Informationen erst sehr kurzfristig von dem Vorgang und war entsprechend überrascht. Intern geht man davon aus, dass Julian Nagelsmann bei früherer Kenntnis wohl auf eine Nominierung Adeyemis für die laufenden Qualifikationsspiele verzichtet hätte. Der Dortmunder steht nach abgesessener Gelbsperre dennoch im Kader für das Duell mit der Slowakei. Der Verband will das Thema erst nach dem Lehrgang vollständig aufarbeiten.

Völler und Nagelsmann suchen Gespräch mit BVB-Star Adeyemi

Sowohl Sportdirektor Rudi Völler als auch Bundestrainer Nagelsmann haben bereits das Gespräch mit dem Spieler gesucht. SPORT1-Moderator Florian König zitierte Völler mit den Worten, „Man will aber jetzt vor dem wichtigsten Spiel des Jahres das Thema nicht mehr groß machen“.

Adeyemi selbst äußerte sich auf Bild-Nachfrage zunächst nicht. Sein Anwalt erklärte lediglich, dass der Nationalspieler nicht „innerhalb der von Bild gesetzten Frist antworten könne“. Hintergrund der Vorwürfe soll demnach eine bei TikTok bestellte Mystery Box sein.

Auch Borussia Dortmund reagierte zurückhaltend. Der Klub teilte auf Anfrage mit: „Der BVB nimmt strafrechtliche Vorwürfe stets ernst und zum Anlass, sie unter Wahrung von Verschwiegenheitspflichten mit seinen Angestellten zu erörtern.“

Trotz des Eintrags im Zentralregister gilt Karim Adeyemi weiterhin nicht als vorbestraft – das wäre erst ab 90 Tagessätzen der Fall. Für den DFB rückt nun dennoch die Frage in den Vordergrund, wie der Verband mit dem Fall nach Abschluss des wichtigen Qualifikationsspiels umgehen wird.

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