Affäre um BVB-Star Adeyemi: Völler kündigt Konsequenzen an

Borussia Dortmunds Karim Adeyemi sorgt nach einem Strafbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes für heftige Diskussionen. Nun äußern sich DFB-Bosse und Experten mit deutlichen Worten zum brisanten Fall.

Der Strafbefehl gegen Borussia Dortmunds Karim Adeyemi beschäftigt weiterhin Verein, Verband und Experten. Nachdem bekannt wurde, dass bei dem 23-Jährigen ein Schlagring und ein Taser gefunden worden waren und er dafür einen Strafbefehl über 450.000 Euro akzeptiert hat, reagierten sowohl der DFB als auch Medien und Experten mit deutlicher Kritik – jedoch ohne den Spieler vollständig fallen zu lassen.

DFB-Sportdirektor Rudi Völler betonte im ZDF, man wolle den Fall sachlich aufarbeiten, gleichzeitig aber maßvoll mit dem Nationalspieler umgehen: „Ich will gar nicht vorgreifen, das wird noch kommen.“ Eine endgültige Entscheidung über mögliche Sanktionen ließ er offen, stellte jedoch klar: „Man muss hin und wieder bestrafen, aber auch in den Arm nehmen.“

Adeyemi soll gegenüber den Behörden angegeben haben, die Waffen seien Bestandteil einer TikTok-Mysterybox gewesen. Für Völler ein schwer nachvollziehbares Argument: „Das ist naiv und dumm, irgendwas im Internet zu bestellen, bei dem man nicht hundertprozentig weiß, was drin ist.“

Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann äußerte sich vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei nur knapp. Der Fokus solle zunächst auf dem Sport liegen, sagte er: „Rudi und ich haben mit ihm gesprochen. Aber das ist eine Thematik, die sehr viel Raum und Zeit einnimmt.“

Affäre um BVB-Star Adeyemi: Kramer mit deutlichen Worten

Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgte Weltmeister Christoph Kramer, der als ZDF-Experte zunächst mit einem flapsigen Vergleich überraschte: „Als ich die Schlagzeile gelesen habe und die Geldstrafe gelesen habe, da dachte ich, der hat ’ne Panzerfaust im Keller.“ Später ordnete er seine Aussage jedoch ein und fand klare Worte: „Waffen zu haben ist scheiße und Waffen zu kaufen und zu besorgen ist scheiße. Waffen gehören nicht in diese Welt.“

Sportlich hatte der Vorgang zunächst keine kurzfristigen Konsequenzen. Adeyemi blieb im DFB-Aufgebot für das 6:0 gegen die Slowakei, saß jedoch 90 Minuten auf der Bank. Der Verband kündigte an, den Fall zusammen mit Borussia Dortmund „in Ruhe“ aufzuarbeiten.

Trotz aller Kritik machte Völler deutlich, dass man den jungen Profi nicht öffentlich vorführen werde: „Wir wollen ihn natürlich auch nicht verdammen. Junge Spieler machen Fehler, in dem Fall war es ein dummer Fehler.“

Diesen Artikel teilen